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Klaus macht die Berliner Meisterschaft zum Dreikampf

12. Oktober 2011

Bericht Berliner Meisterschaft Oktober 2011

23 Spieler fanden sich zum Oktoberturnier der Berliner Meisterschaft ein. Teils um ihren Anteil am Preisgeld zu erspielen, das diesmal durch das hohe Added aus dem Septembertunier besonders attraktiv war – dank Dieter Münster und Tim Schuettler, zwei Half Entries aus dem Septemberturnier, die das Turnierfinale bestritten und den Löwenanteil des Preisgelds im September gewonnen hatten – aber eben nur die eine Hälfte des Löwenanteils, die andere Hälfte stand im Oktober auf dem Spiel.

Turnieratmosphäre im Oktober 2011

Teils aber natürlich auch, um sich vor dem Jahresendturnier im Vorderfeld der Saisonwertung in Position zu bringen, wichtige Punkte zu erspielen, um die Verfolgung besser platzierter Spieler aufzunehmen oder um sich des Angriffs von Verfolgern zu erwehren. Dieser Aspekt bekommt zum Jahresende eine immer größere Bedeutung und gibt den letzten Turnieren einen zusätzlichen Reiz, wenn im Turnierverlauf Quervergleiche gezogen und schon während des Turniers die eigenen Chancen abgeschätzt werden. Besonders die ersten drei dotierten Plätze stehen dabei im Blickpunkt. Und die Frage Wer wird Berliner Meister? steht über allem.

Vorrunde: Dankwarts Durchmarsch

Zum Turnierverlauf: Im Hinblick auf die Jahreswertung bekommt schon in der Vorrunde jedes Match eine große Bedeutung, denn nach jeder Runde des Schweizer Systems können wichtige Verschiebungen eintreten. So ist besonders der Vergleich zwischen den beiden Führenden in der Saisonrangliste interessant: Zunächst heißt es Vorteil Christian Plenz, der mit einem Sieg startet, während sein Verfolger Matthias Strumpf zu Beginn zwei Niederlagen gegen Helmut Krausser und Vitali Olchanski einstecken muss. Dann allerdings verliert auch Christian an Boden: Er verliert mit Thomas Krüger und Selim Sehm gegen zwei Spieler, die eher als Außenseiter gehandelt werden. Aber sowohl Thomas als auch Selim sind in guter Form und können sich für die Finalrunde qualifizieren. Und vor der letzten Runde haben sowohl Christian, als auch Matthias zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto: Ungewisse Aussichten für den weiteren Turnierverlauf.

Kiebitz Jenny und die Assistentin der Turnierleitung Anja

Thomas Krüger kann nicht nur gegen Christian gewinnen, sondern beispielsweise in der ersten Runde auch Klaus Klein schlagen, aber dann gewinnt Klaus seine restlichen Matches und ist ebenfalls im Viertelfinale. Begleitet wird er vom Dauerbrenner Igor Kaplanski, der in der ersten Runde ein Freilos hat. Ein Freilos ist oft eine problematische Angelegenheit: Einerseits ist ein kampflos errungener Siegpunkt natürlich eine schöne Sache für die Qualifikationschancen für die Finalrunde. Wobei einem ein solcher Sieg keine Buchholzpunkte bringt, sodass man fürchten muss, im Zweifelsfall bei Punktgleichheit mit anderen Spielern den Kürzeren zu ziehen. Und andererseits zählen die Siegpunkte aus den Spielen gegen Freilos nicht für die Rangliste. Und deshalb zittern gerade die Spieler, die auf die Rangliste schauen, auch vor einem solchen Los.

Zumindest ersteres ist diesmal aber nicht Igors Problem, denn er verliert nur noch ein Spiel und ist mit vier Siegen aus 5 Matches für die Finalrunde qualifiziert. Und Klaus gewinnt nach der Niederlage gegen Thomas Krüger seine verbleibenden vier Spiele und ist ebenfalls dabei.

Wie immer marschieren einige Spieler von Beginn an in Richtung Finalrunde: Nach drei Spielen sind mit Hamid Akbari, Thomas Koch und Dankwart Plattner noch drei Spieler ohne Niederlage, womit sie beinahe schon sicher im Viertelfinale dabei sind. Für Hamid ergibt sich dadurch eine vielversprechende Situation, denn er steht in der Saisonrangliste auf Platz 3 und könnte der lachende Dritte werden, wenn Christian und Matthias erfolglos sind. Dankwart gewinnt auch seine letzten beiden Vorrundenmatches und beendet nicht zum ersten Mal die Vorrunde ohne Niederlage. Kompliment! Umgekehrt kann sich Thomas nach seinem guten Start zwei Niederlagen zum Abschluss leisten. Aufgrund der Gesetze des Schweizer Systems – das einen guten Start belohnt, weil einem die anschließenden Runden Matches gegen Spieler bescheren, die in der Rangliste ebenfalls weit vorn stehen und einem viele Buchholzpunkte einbringen – kann man mit drei Siegen zum Auftakt schon für die Finalrunde planen (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Dankwart gewinnt in der Vorrunde alle 5 Matches, hier gegen Thomas Krüger. Links kiebitzt Hartmut

Nachdem sich also Thomas Krüger, Selim Sehm, Klaus Klein, Igor Kaplanski, Hamid Akbari, Dankwart Plattner und Thomas Koch für die KO-Runde um den Turniersieg qualifiziert haben, ist noch ein Platz für die Finalrunde offen: Um ihn bewirbt sich eine ganze Reihe von Spielern: Tilman Söhnchen hat vor der letzten Runde schon drei Punkte, verliert aber dann gegen Igor und muss hoffen, dass nicht zu viele Spieler ihre Buchholzwertung verbessern und an ihm vorbeiziehen. Dazu kommen acht Spieler, die bisher zwei Siege auf ihrem Konto haben und noch hoffen können. Mit jedem hereinkommenden Ergebnis klären sich die Fronten weiter.

Julian Becker, der in der Rangliste 2011 aussichtsreich auf Platz 4 liegt, nützt sein abschließender Sieg gegen den Titelverteidiger Dieter Münster nichts mehr – am Ende fehlt ihm ein einziger Buchholzpunkt gegenüber Tilman. Keinen glücklichen Verlauf nimmt die Vorrunde für den Ranglistenfünften Ralf Sudbrak. Mit nur einem gewonnenen Match hat er ohnehin keine Chancen mehr, sich für die Finalrunde zu qualifizieren. Und dann beschert ihm die fünfte Runde auch noch ein Freilos und damit einen unwichtigen Turniersieg, der aber für die Rangliste nicht gewertet wird. Christian und Matthias gewinnen zwar ihre letzten Vorrundenmatches, aber auch sie bleiben außerhalb der Plätze, die für die Finalrunde berechtigen – im Gleichschritt belegen sie den 11. und 12. Platz nach der Vorrunde und müssen in die Second Chance, für die sie sie sogar eine Qualifikationsrunde spielen müssen.

Nachdem weitere Ergebnisse hereinkommen, bleibt als einziger Konkurrent für Tilman Rolf Schüler übrig, der zum ersten Mal in diesem Jahr an der Berliner Meisterschaft teilnimmt. Durch einen Sieg in der letzten Runde gegen Hartmut Schuler bringt er sich in Position und Hartmut um alle Qualifikationschancen. Aber noch sind die Fronten nicht geklärt: In den Blickpunkt rückt das letzte noch laufende Vorrundenspiel, in dem sich Helmut Krausser und Peter Gaebler selbst nicht mehr für die besten acht nach der Vorrunde qualifizieren können.

Hinten beobachten Rolf und Tilman, wem Peter und Helmut im letzten Vorrundenmatch in die Finalrunde verhelfen

Aber dennoch ist dieses Match für die Finalrundenqualifikation mitentscheidend: Tilman wird Peter die Daumen drücken, denn gewinnt dieser, beschert er Tilman einen zusätzlichen Buchholzpunkt und Tilman hat seinen Finalrundenplatz sicher. Rolf muss auf Helmuts Seite stehen, denn nur wenn Helmut gewinnt, erreicht er Gleichstand nach Siegen und Buchholzpunkten und damit ein Stechen. So haben Peter und Helmut nicht nur viele Kiebitze, die ihre Vorrunde schon beendet haben. Auch Tilman und Rolf beobachten das Match natürlich mit großem Interesse. Das sehr spannende Match muss im DMP entschieden werden, und hier ist es Helmut, der, auch stellvertretend für Rolf, das bessere Ende für sich hat – Tilman muss ins Stechen. Hier hat Rolf die besseren Würfe und ist damit der letzte Finalrundenteilnehmer. Tilman steht einmal mehr vor der bitteren Erkenntnis, dass ohne Glück nichts zu machen ist – und dass Backgammon nicht zuletzt auch ein Sisyphusprojekt ist. Seit neun Turnieren allein in dieser Saison jagt er nun schon dem Ziel hinterher, sich für die KO-Runde um den Turniersieg zu qualifizieren, geklappt hat es bisher noch nie, mehrfach ist er knapp gescheitert. Da kommt einem der Philosoph Oliver Kahn in den Sinn: Niemals aufgeben! Immer weitermachen! Immer weiter! Immer weiter!

Second Chance: Tims zweite Chance

Dass Tilman wie Julian als Besplatzierte hinter den ersten acht Plätzen direkt für die Second Chance qualifiziert ist, wird ein schwacher Trost gewesen sein. Zumal er sein erstes Match bereits verliert und ausgeschieden ist.

Auch der Beginn der Second Chance erinnert uns an elementare Wahrheiten: Ruhm ist vergänglich, Lorbeer welkt. Denn schon in der Qualifikation für die Hauptrunde der Second Chance gibt es die Wiederauflage des letzten Turnierfinals. Titelverteidiger Dieter Münster hat ebenso die Finalrunde verpasst wie Tim Schuettler, sein Finalgegner vom Septemberturnier der Berliner Meisterschaft. Diesmal kann Tim Revanche nehmen und Dieter aus dem Turnier werfen. Doch damit nicht genug: Tim eliminiert anschließend auch noch Tilman und Vitali und steht im Finale der Second Chance!

Die Revanche für das letzte Turnierfinale findet schon in der Qualifikationsrunde zur Second Chance statt

Während in der oberen Hälfte des Second-Chance-Feldes Matthias Strumpf schon in der Qualifikationsrunde an Peter Gaebler gescheitert ist, ergreift Christian in der unteren Hälfte seine zweite Chance: Er besiegt in der Qualifikation Michael Horchler und anschließend auch Hartmut Schuler. Im Halbfinale folgt ein nicht unwichtiger Sieg für die Jahreswertung, denn Christian kann den Ranglistenvierten Julian Becker ausschalten. Damit steht er ebenfalls im Finale der Second Chance.

Tim lässt sich durch andere Matches nicht aus der Konzentration für das Finale der Second Chance bringen

Doch mehr ist für Christian diesmal nicht drin – in einer einzigen Partie ist das Finale entschieden: Nach einem Redoppel verliert Christian Gammon gegen Tim Schuettler, der nach dem Finale der Berliner Meisterschaft im September wieder einen Turniererfolg feiern und sich einen Anteil am höchsten Added dieser Saison sichern kann. Nach dem letzten verlorenen Finale nutzt er seine zweite Chance im doppelten Sinne. Bei Tim ist der Lorbeer wieder aufgeblüht – herzlichen Glückwunsch!

Vielen Dank für die Blumen! Tim gewinnt die Second Chance.

Finalrunde: Klein, aber oho

Die Finalrunde bietet diesmal in Abwesenheit einiger Favoriten – vor allem die beiden Ranglistenführenden hatten sich wahrscheinlich ausgerechnet, hier dabei zu sein – eine spannende Mischung: Bekannte und unbekannte Gesichter, erfahrene Turnierspieler und unbeschriebene Blätter. Sie alle eint natürlich ihr Ehrgeiz. Die Preisgeldplätze und ein Anteil am attraktiven Added sind in greifbarer Nähe!

Bei Hamid Akbari kommt natürlich dazu, dass er von allen Viertelfinalisten derjenige Spieler ist, der in der Rangliste des Jahres 2011 am höchsten platziert ist und jetzt wichtige Punkte für die Rangliste sammeln kann. Doch Selim Sehm hat bei seiner erst dritten Turnierteilnahme etwas dagegen: Hamid liegt zunächst vorn und führt 5:2 auf 7 Punkte. Doch Selim kämpft sich wieder heran und hat beim Stand von 5:6 Matchball. Auch wenn Hamid ausgleichen kann: Bei Double Match Point hat Selim das glücklichere Händchen und erreicht das Halbfinale.
Igor Kaplanski hat ein eher durchwachsenes Jahr hinter sich. Scherzhaft hat er sich schon als Sponsor für die anderen Turnierteilnehmer bezeichnet. Da passt es ins Bild, dass er gegen Thomas Krüger glatt unterliegt.
Rolf Schüler hat nur sehr knapp und glücklich das Viertelfinale erreicht. Nun muss er gegen den Vorrundensieger Dankwart Plattner antreten. Insofern ist es sicher etwas überraschend, dass Rolf ohne Punktverlust Dankwart ausschalten kann. Immerhin kann sich der Verlierer mit einem Anteil am Sidepool trösten, denn mit Hamid und Igor sind auch die anderen verbliebenen Sidepool-Spieler im Viertelfinale ausgeschieden.

Im Viertelfinale besiegt Selim (links) Hamid...

Schließlich erleben wir die Revanche einer Begegnung aus der Vorrunde: Klaus Klein hatte sich in der letzten Runde gegen Thomas Koch endgültig für dieses Viertelfinale qualifiziert und schon dieses Viertelfinale bringt eine Wiederauflage. Das zweite Match zwischen Thomas und Klaus ist hart umkämpft. Zunächst geht Klaus in Führung, dann scheint Thomas das Match zu wenden, als er selbst 4:2 in Führung liegt. Doch Klaus kann das Viertelfinale erneut wenden und erreicht das Halbfinale. Und damit ist er wieder im Geschäft, was die Aussichten für die Berliner Meisterschaft dieses Jahres betrifft – zumindest wenn seine Erfolgssträhne weiter geht.

... im Halbfinale wird Selim von Klaus gestoppt.

Das tut sie dann auch: Im Halbfinale kann Klaus auch Selim Sehm besiegen und zum zweiten Mal in diesem Jahr das Finale erreichen. Wer wird sein Gegner? Wird dieser den Erfolgsweg von Klaus noch stoppen?

Das andere Halbfinale zwischen Rolf Schüler und Thomas Krüger ist hart umkämpft, mehrfach wechselt die Führung. Rolf kann eine 5:2 Führung nicht ins Ziel retten, stattdessen kommt Thomas wieder auf, gleicht aus und gewinnt das Match schließlich in der entscheidenden Partie bei Double Match Point.

Rolf hat schon seit längerer Zeit nicht mehr an der Berliner Meisterschaft teilgenommen. Sein Comeback endet im Spiel um Platz 3 gegen Selim Sehm mit einem Happy End und einem glatten Sieg. Herzlichen Glückwunsch Rolf Schüler für Platz 3 und ebenfalls Gratulation an Selim Sehm für seine bisher erfolgreichste Teilnahme bei der Berliner Meisterschaft!

Rolf Schüler sichert sich den dritten Platz

Im Finale stehen (vielmehr: sitzen) sich zur gleichen Zeit Thomas Krüger und Klaus Klein gegenüber. Klaus hat in diesem Jahr bereits Platz 2 und Platz 3 belegt – fehlt eigentlich nur noch Platz 1…? Seine eigentliche Domäne sind in diesem Jahr die Jahreszeitenturniere gewesen: Im Frühling gewann Klaus die Consolation, im Herbst erreichte er das Halbfinale. Aber Thomas Krüger, der erst seit Mitte dieses Jahres regelmäßig an der Berliner Meisterschaft teilnimmt, hat sich in der letzten Zeit zu einem ernsthaften Konkurrenten entwickelt – nach zwei Monatsturnieren bei denen er unauffällig blieb, hat er zuletzt dreimal in Folge die Finalrunde der besten acht erreicht. Und nun sein erstes Finale.

Während Klaus routiniert ins Endspiel startet und im ersten Game völlig fehlerlos spielt, ist Thomas eine gewisse Nervosität anzumerken. Er spielt etwas übervorsichtig, verpasst zwei Doppel und doppelt, als es zu gut ist – aber immerhin, er führt. Danach aber wendet sich das Blatt und Klaus geht 3:1 in Führung, Zur vorentscheidenden Partie wird das anschließende vierte Game: Thomas (Weiß) doppelt früh, gewinnt in dieser Position 68% der Spiele und immerhin 16% Gammons.

Klaus Klein (rot) - Thomas Krüger (weiß). Spielstand 3-1 auf 9 Punkte. Thomas doppelt.

Anschließend kann er seine Chancen sogar peu à peu verbessern, bis auf knapp 75% in dieser Partie. Doch in dieser Situation trifft Klaus den letzten Backchecker von Thomas:

Doch die Partie wendet sich, als Klaus den letzten Backman von Thomas schlagen kann. Klaus Klein (rot) - Thomas Krüger (weiß) Spielstand 3-1 auf 9.

Thomas kann wieder einspielen, wird aber erneut getroffen und tanzt dreimal auf Klaus‘ Dreipunktboard. Und als Klaus einen seiner Backmen befreit und einen weiteren Punkt gemacht hat, stellt sich die Frage nach einem Redoppel:

Klaus Klein (rot) - Thomas Krüger (weiß) Spielstand 3-1 auf 9. Rot am Wurf. Cube Action?

Der Redoppel, den Klaus nun gibt, sieht bedrohlich aus und bei anderen Spielständen kann man in einer solchen Position durchaus redoppeln. Aber hier, bei diesem Matchscore, entpuppt sich die Verdopplung bei nachträglicher genauer Analyse als riesiger Fehler, der 7% aufs Match kostet. Doch die Theorie ist eine Sache, die Praxis eine andere: Klaus wirft direkt die 5, die seinen eigenen Backchecker aus der Umklammerung von Thomas‘ Prime löst, während Thomas zwar wieder einspielen, aber sich nicht aus Klaus‘ Board lösen kann. So verliert er Stück für Stück an Boden und wird schließlich erneut auf die Bar gesetzt. Damit ist diese Partie entschieden und Klaus geht 7:1 in Fürung.

Zwar kann Thomas nach einer schnellen Verdopplung nochmal auf 7:3 verkürzen und nimmt anschließend auch todesmutig eine Verdopplung an, bei der er mit einem Backchecker hinter einer Armada von 13 Steinen steht, die ihn primen und bereit zu Attacke sind, und doppelt sofort zurück. Aber das Wunder geschieht nicht mehr. Nach 6 Partien ist Klaus Turniersieger der Berliner Meisterschaft im Oktober. Herzlichen Glückwunsch Klaus! Und auch großes Kompliment an Thomas für das Erreichen des Endspiels!

Handshake zwischen runner-up Thomas Krüger (links) und dem Turniersieger Klaus Klein (rechts). Gratulation!

Rangliste: Dreikampf an der Spitze

Der Kampf um die Berliner Meisterschaft und die Plätze bleibt spannend. In der Rangliste 2011 hat Christian seinen Vorsprung auf Matthias zwar etwas ausgebaut. Nachdem sie sich im Oktober lange im Gleichschritt bewegten, ohne richtig vom Fleck zu kommen, konnte Christian in der Second Chance doch noch 10 Punkte auf Matthias gutmachen. Er steht nun bei 273 Punkten. Sein Vorsprung auf Matthias beträgt nun immerhin 38 Punkte. Dafür ist mit Klaus ein neuer ernstzunehmender Kandidat nach oben geschossen, knapp hinter Matthias steht er auf dem dritten Platz.

Die ersten Drei der Rangliste haben pro Turnierteilnahme durchschnittlich um die 30 Punkte ergattert und sich auch in dieser Betrachtung etwas abgesetzt. Es ist wahrscheinlich, dass der neue Berliner Meister aus diesem Kreis rekrutiert wird. Außenseiterchancen auf den Gesamtsieg haben aber auch noch der Ranglistenvierte Hamid und vielleicht sogar noch der Fünftplatzierte Julian.

Musik ins Ganze bringen die Streichergebnisse. Christian hat alle Turniere mitgespielt, Klaus und Matthias haben ihr Streichergebnis sozusagen bereits inkludiert, da beide ein Turnier auslassen mussten. Somit verkürzt sich der Abstand zwischen Christian und Matthias auf 23 effektiv aufzuholende Punkte, während Klaus nur 4 Punkte hinter Matthias lauert.

Hamid, der seinerseits eigentlich auch sehr aussichtsreich nur 4 Punkte hinter Klaus liegt, hat das Problem, das ihm ebenso wie Christian noch 15 Punkte als Streichergebnis abgezogen werden (jedenfalls, wenn er im November mehr als diese 15 Punkte machen sollte, wovon aber auszugehen ist), sodass er sicher als großer Außenseiter ins Rennen um den Meistertitel gehen wird. Auch Julian auf dem fünften Platz hat theoretisch noch Chancen auf die Berliner Meisterschaft. Aber wie für Hamid dürfte bei einem erfolgreichen Turnier im November eher ein Platz auf dem Podest realistisch sein.

Auch Ralf und Helmut auf dem sechsten und siebten Platz, theoretisch alle Spieler bis Platz 12 können bei einem richtig guten Ergebnis – beispielsweise ein Turniersieg mit einem Durchmarsch ohne Niederlage oder etwas Ähnliches, wir hatten schon die verrücktesten Verläufe beim Jahresendturnier! – zumindest noch auf einen Platz auf dem Treppchen schielen, sodass das Klassement unter den Top Ten noch kräftig durchgemischt werden könnte.

Ausblick: Wer wird Berliner Meister 2011?

Das Jahresendturnier am 12. und 13. November wird also nochmal hochinteressant für die Jahreswertung. Denn dann sind traditionell bedeutende und vor allem auch mehr Ranglistenpunkte einzuheimsen als bei einem normalen Monatsturnier, mit einigen Besonderheiten:

Ranglistenpunkte werden entsprechend der Matchlänge vergeben. Diese verlängert sich wie folgt: In der Vorrunde wird auf 7 Punkte, im Viertelfinale auf 9, im Halbfinale auf 13 Punkte gespielt und das Finale wird nun sogar auf 15 Punkte ausgetragen. Die Second Chance wird ebenfalls aufgewertet in der Matchlänge und alle Spiele dort, also auch die Runden vor den Viertelfinals, werden entsprechend der Matchänge für die Rangliste gewertet. Zusätzlich können die Verlierer des Viertelfinales in der Finalrunde noch in die Second Chance eingreifen. Wer also in der Vorrunde dominiert oder sich zumindest ein Polster an Ranglistenpunkten erspielt, hat nun zwei Chancen, dieses auszubauen.

So wird der Sieger des Jahresendturniers mit 70-84 Punkten rechnen können. Und der Gewinner der Second Chance kann im günstigsten Fall 71 Punkte erreichen, da erstmalig das Ausscheiden im Viertelfinale der Hauptrunde noch zum Einstieg in die Second Chance berechtigt. Und auch, wer sich nach ‚erfolgreicher Qualifikation  zur Second Chance‘ 🙂 dort durch die frühen Runden weit nach vorn kämpft, sammelt viele Punkte.

Aber auch für Spieler ohne Ambitionen in der Rangliste ist gesorgt: Denn die drei Half Entries unter den Preisträgern haben wieder für ein attraktives Added gesorgt: Im November beträgt es 212 €!

Die Karten für das Jahresendturnier sind also gemischt, und wir freuen uns auf den 12. und 13. November!

Bis dahin danken wir allen Teilnehmern des Oktoberturniers für ihre Teilnahme. Unser besonderer Dank gilt Thomas Koch für die Unterstützung bei der Turniervorbereitung und Anja Hackstein, die uns spontan bei der Turnierorganisation in neuer Konstellation unterstützte und mit dafür sorgte, dass das Turnier fast reibungslos ablaufen konnte.
Unsere herzliche Gratulation gilt dem Turniersieger Klaus Klein und allen Preisträgern des vorletzten Turniers des Jahres.

Herzliche Grüße,
Daniel Kotrc und Christian Plenz

Finalrunde:
1. Klaus Klein
2. Thomas Krüger
3. Rolf Schüler
4. Selim Sehm

Second Chance:
1. Tim Schuettler
2. Christian Plenz

Das Oktoberturnier in Zahlen ist hier zu finden.

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