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Uff, Halbzeit!

26. Mai 2013

Bericht Berliner Backgammon SuperLiga, Stand Mai 2013

Uff, Halbzeit! Die Hinrunde der SuperLiga ist geschafft, alle Spieler haben ihre 15 Matches absolviert, jeden Monat wurden 24 Matches ausgetragen, das sind 120 Matches insgesamt! Hut ab an alle Teilnehmer, denn bei allem Wettkampfgeist ist es gerade Eurer organisatorisch disziplinierten Leistung zu verdanken, dass die SuperLiga auf Anhieb so toll funktioniert! Das war – gerade von Backgammonspielern – vor der Saison nicht unbedingt zu erwarten.

Und vom Hobbyspieler über die Intermediates bis hin zu den Semi-Pros sind bis jetzt alle auf ihre Kosten gekommen. Es hat Überraschungen gegeben – teilweise große! – doch insgesamt spiegelt die Tabelle recht gut wieder, was die Experten vor der Saison prognostiziert haben.

Die Basis wird von den Hobbyspielern gebildet, Spieler also, für die der Spaß am Spiel und Geselligkeit an erster Stelle stehen, die aber auch ehrgeizig genug sind, um an einem guten Tag den Favoriten ein Bein zu stellen. So gelangen Sokrates Bukalis und Ilona Klein und beinahe sogar Helmut Krausser überraschende Siege gegen den amtierenden Berliner Meister. Ilona verbuchte im Februar eine schöne Gewinnserie, doch muss seitdem eine Durststrecke durchstehen. Paschnotar Frank Maschkiwitz bewies mit 2 Siegen aus 15 Matches seine persönliche Theorie, Backgammon sei ein reines Glücksspiel. Und James Klein, Helmut und Sokrates schlagen sich angesichts der starken Konkurrenz mit 1/3 gewonnener Spiele sehr gut.


Spielen als schönes Hobby: Ein braungebrannter und bestens erholter James Klein nimmt die Niederlage gegen Brain888 gelassen hin.


Auch das Match zwischen dem Ehepaar Ilona & James Klein wurde unter offiziellen Bedingungen gespielt. Beide schenkten sich nichts und James behielt die Oberhand.

Getrennt von einer kleinen 2-Punkt Lücke folgt das Mittelfeld. Die vor der Saison besser eingestuften Hamid Akbari und Matthias Strumpf haben sich bislang schwer mit dem langen Matchformat auf 15 Punkte getan. In der Rückrunde wird sich zeigen, ob ihnen die Akklimatisierung von den kurzen Matches der Berliner Meisterschaft auf das SuperLiga-Format endlich gelungen ist. Anja Klara Hackstein hingegen hat schon jetzt alle Erwartungen übertroffen mit teilweise großartigen Erfolgen. Unter anderem gelang ihr das Kunststück, Hartmut „Brain888“ Schuler mit einem 15:0 Kantersieg vom Brett zu fegen!

Intermediate-Giant Rochus Wegener und Gerhard Zerbin halten tapfer Anschluss an die Tabellenspitze. Rochus, der gerade auf einem Inernationalen Turnier in Dubrovnik Weltmeister und #2 Giant Mochy 11:10 bezwang, wird mit diesem Erfolg im Gepäck sicher schwungvoll in die Rückrunde starten; und mit Oldschool-Player Gerhard ist sowieso immer, überall und jederzeit zu rechnen.


SuperLiga-Leiter Rochus Wegener auf Exkursion in Dubrovnik vor seinem Match gegen #2 Giant Mochy. Nach Rochus’ Sieg tauschten die beiden den Gesichtsausdruck.

Bleibt das obere Drittel, die Königsklasse der SuperLiga, das sich ebenfalls mit einer fissurartigen 2-Punkt Lücke schon leicht vom Verfolgerfeld abgesetzt hat. Sechs Spieler haben die positive Bilanz von mindestens 2 Siegen aus 3 Matches verbucht, was für einen Würfelsport, bei dem es auf Glück und Geschick ankommt, eine kollektiv hervorragende Leistung ist.

Berufsoptimist Ralf „Doc“ Sudbrak zeigte in der Hinrunde einmal mehr, dass ein erfolgreicher Backgammonspieler nicht unbedingt immer die beste Cubeentscheidung fällen muss, sondern genauso gut Instinkt und Nehmerqualitäten den Ausschlag geben können. Nach mäßigem Start zeigt seine Formkurve stetig nach oben. Tilman offenbarte überraschende Schwächen gegen nicht ganz so stark eingestufte Spieler, gewann dafür aber seine Matches gegen einige der Berliner Backgammongrößen souverän (15:4 gegen Hamid, 15:1 gegen Igor, 15:3 gegen Rolf). Die Synergie zwischen Theorie und Praxis herzustellen, scheint Hartmut „Brain888“ zunehmend besser zu gelingen. Zwar brauchte er dafür zuletzt ein bis zwei Spiele Anlauf pro Match, doch läuft sein Motor erst einmal auf Betriebstemperatur, bringt er sein profundes theoretisches Wissen mittlerweile konstant aufs Brett. 3 Matches gegen die Top-Spieler der Liga performte er so auf 4er-WorldClass Niveau.

Die von den Experten prognostizierten Favoriten Rolf „The Silent Eliminator“ Schueler und Julian „Cube-Specialist“ Becker stehen in der Tat ganz oben. Zusammen mit Igor Kaplanski, der mit einem Wahnsinnslauf aus 9 Siegen in Folge in den letzten drei Monaten katapultartig von den hinteren Rängen bis an die Spitze geschossen ist, dürfen sich alle drei verdient als SuperLiga-FrühlingsChamp bezeichnen. Herzlichen Glückwunsch sagt die gesamte Berliner Backgammon-Szene! Wäre jetzt schon das Saisonende, hätte Igor sogar als einziger den ersten Platz inne, denn im direkten Vergleich bezwang er sowohl Julian als auch Rolf. Doch der direkte Vergleich greift erst am allerletzten Spieltag (siehe Ausschreibung).

Wer gegen Igor in der Vorrunde antrat, tat das zumeist im Café Belmont, wo dieser seit 20 Jahren seinen Freitagabend-Stammplatz reserviert hat. Da ist jedes Match ein Heimspiel. Igors Selbstverständnis zum Trotz wird er aber in der Rückrunde akzeptieren müssen, dass nicht alle Spieler der SuperLiga weiterhin Lust haben, neben dem Matchplay drei rödelnde Spielautomaten, die harsche Bedienung Elke, sowie laute Kneipengespräche – z.B. über die Abschaffung des Euro – zu ertragen. Spiel- und Matchkonzentration gehen nun einmal vor und in Berlin soll es neben dem Belmont und dem Kleisther ja noch andere Locations geben, die sich als Austragungsort eignen.


Freitagabend im belebten Belmont. Kiebitze und Spieler zeigen sich erwartungsvoll. Igor hat den Würfelbecher schon gezückt.

Die Matchmitschrift Igor gegen Hartmut findet Ihr hier.

Eine dieser neuen Locations ist z.B. Nico’s Bar, wo schon einige Matches ausgetragen wurden (u.a. Matthias vs. Rochus, Ralf vs. Tilman, Julian vs. Sokrates). Das Personal ist ausgesprochen freundlich und stets um das Wohlbefinden der Spieler bemüht. Zum gepflegten inneren Ambiente gibt es zudem zahlreiche Außentische, die sich gerade für die Matches im Sommer anbieten. Deshalb unser Tipp: Probiert diese und andere Locations ruhig aus und falls Ihr Euch auf keinen Ort einigen könnt, steht immer der letzte Samstag im Monat im Café Kleisther als offizieller Spieltermin und – ort zur Verfügung.


Auch bei schlechtem Wetter eine gute Adresse: Nico’s Bar an der S-Bahn-Haltestelle Feuerbachstraße. Das Match zwischen Julian und Gerhard wurde dort an einem Sonntagnachmittag ausgetragen. Kiebitz Igor amüsierte sich prächtig, erkannte er doch auf beiden Seiten so manchen Blunder. Im Spiegelbild: SuperLiga-Reporter Tilman.

Im Juni startet also die Rückrunde, bevor die Liga im Juli eine kleine Atempause für die Urlauber einlegt. Natürlich können die August-Matches von den Daheimgebliebenen vorverlegt werden.

Viel Spaß weiterhin und einen guten „zweiten“ Start wünschen Euch

Tilman & Rochus

Alle Mai-Ergebnisse gibt es auf der Ergebnisseite.
Die aktualisierte Rangliste ist auf der Ranglistenseite zu finden.

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