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Julian Becker greift nach der Krone

2. September 2013

Bericht Berliner Backgammon SuperLiga, Stand August 2013

Über ⅔ aller Matches sind absolviert und die Superliga biegt in die Zielgerade ein.3 Monate noch, 9 Matches für jeden, dann wissen wir, wer der Erste einer hart umkämpften Saison wird. Die Superliga, soviel lässt sich jetzt schon sagen, ist ein großartiges Format (Igor Kaplanski hält sie sogar für die zweitbeste Erfindung nach dem Rad) und sie bereitet fast allen Teilnehmern großen Spaß. Doch es ist nicht nur der Spaß, den die Liga so besonders macht. Sie kitzelt auch aus den Spielern Großartiges heraus.

Allen voran Julian Becker hat bisher fantastische Leistungen gezeigt. Er ist derzeit allen Spielern ein Stück weit voraus, denn es gelingt ihm am besten, Theorie und Praxis und das nötige Quäntchen Glück miteinander zu vereinen. In 80% (!) der Begegnungen ging Julian so als Sieger vom Brett und steht mit einem semikomfortablen 2-Punkte-Vorsprung verdient an der Tabellenspitze. Die Ligakrone ist zum Greifen nahe!


Am Brett ein Ass: Julian Becker

Großartiges zeigten aber auch die übrigen Spieler des oberen Tabellendrittels. Igor „Das Krokodil“ Kaplanski hält nach wie vor den diesjährigen Ausdauerrekord von 12 aufeinanderfolgenden Siegen. Die Serie riss erst in diesem Monat, als er von Anja während der Ligasommerparty überraschend besiegt wurde. Angeregt von der Atmosphäre, die an einen Türkeiurlaub erinnerte (lauwarmer Abend am beleuchteten Swimmingpool, billiges Grillfleisch, streunende Hunde), verzichtete Anja weitgehend auf den Einsatz des Cubes und rang Igor in zahlreichen Einzelspielen „auf türkische Art“ nieder. Dennoch steht Igor derzeit auf dem alleinigen zweiten Platz und mit Spannung fiebert die Backgammon-Community seinem im September bevorstehenden Match gegen die Nummer 1, Julian, entgegen.


Club Antalya in Bad Heiligensee


Expert-Wissen getarnt im Casual Player-Outfit: Igor „Das Krokodil“ Kaplanski


Trotz Nervosität konzentriert und fokussiert: Spielerin Anja Hackstein. Im Hintergrund Spielerfrau Andreia wirkt dagegen tiefenentspannt.


Eindeutig KEINE Fische! Julian Becker und Rolf Schueler

Darüber hinaus verhalf die SuperLiga Hartmut Schuler einen großen Schritt weiter zu kommen und sich einen langgehegten Traum zu erfüllen. Denn gestählt von den Matches der Superliga und beflügelt vom Erfolg (derzeit geteilter dritter Platz) erhielt Hartmut den nötigen Schwung, um innere Blockaden zu überwinden. Nach zahlreichen Reisen als Backgammontourist stieg er nun endlich in den Internationalen Turnierzirkus ein und wurde in Portugal prompt mit dem Sieg im Doppel belohnt. Man darf gespannt sein, welchen Platz „Brain888“ am Ende der Saison einnehmen und wie er bei der Deutschen Meisterschaft im Oktober in Frankfurt abschneiden wird.


Spontanchouette in Bad Heiligensee

Ganz beachtlich sind weiterhin die Leistungen der Backgammon-Veteranen Ralf „Doc“ Sudbrak und Rolf Schueler. Ralf, der lieber Ken Follett als Walter Trice liest, beweist Monat für Monat, dass auch ein rein pragmatischer Zugang zum Spiel erfolgreich sein kann, sofern man furchtlos mit dem Cube umgeht und sich auf seine Erfahrung verlässt. Und „The Silent Eliminator“ Rolf hat, einer kleinen Pechsträhne zum Trotz, noch beste Voraussetzungen auf einen Platz auf dem Podium.

Im internen Duell der Berliner Meister gewann Matthias Strumpf gegen Tilman Söhnchen. Das Match des Serienmeisters gegen das One-Hit-Wonder hätte nach dem Ausfechten kompliziertester Stellungen ein „echtes“ Ergebnis verdient gehabt. Doch Tilman verlor letztlich auf Zeit, was man gegen Matthias – der nicht zu den schnellsten Spielern der Liga zählt – auch erstmal schaffen muss!


Tritt langsam wieder aus dem Schatten einer durchwachsenen Saison: Tilman Söhnchen freut sich über den Sieg gegen Ilona Klein.

Das vielleicht größte Ligaphänomen ist aber der geteilte Platz 5 von Rochus „Intermediate-Giant“ Wegener. Obwohl er online mit desaströsen Performances auf den Pfaden von HansK wandelt, eilt Rochus in der Superliga von Erfolg zu Erfolg. Am letzten Spieltag gelang ihm das Kunsttück, einen 3:13 Rückstand gegen Anja umzudrehen und noch zu gewinnen.


Der Jubel war verfrüht. Anja verspielte ihren komfortablen 13:3 Vorsprung mit einer Reihe von schweren Cubefehlern.

Für alle Spieler der Superliga gilt es in den letzten 3 Spielmonaten nicht locker zu lassen, denn für die meisten sind noch bessere Plätze in der Tabelle möglich. Die erste verbindliche Anmeldung für die nächste Saison liegt auch schon vor: Frank Maschkiwitz ist hochmotiviert, das nächste Mal erfolgreicher zu spielen und einen besseren Platz zu belegen.

Tilman & Rochus

Alle August-Ergebnisse gibt es auf der Ergebnisseite.
Die aktualisierte Rangliste ist auf der Ranglistenseite zu finden.

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