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Dieters Lange Nacht der Wissenschaften

14. Juni 2015

Die Berliner „Lange Nacht der Wissenschaften“ begann am 13. Juni 2015 schon zur Mittagszeit, und zwar in bester Backgammonmanier in Verbindung von Theorie und Praxis, von Spaß und Spiel, von Ehrgeiz und Demut, von Gelassenheit und Engagement: Im „en passant“ in Prenzlauer Berg trafen sich wie jeden Monat Berliner Backgammonbegeisterte und ihre Gäste, um in geselliger Runde ihre Kenntnisse unter Beweis zu stellen, um Neues zu lernen, um ihr Können in die Praxis umzusetzen, um sich auzutauschen und zu fachsimpeln, um Stellungen zu diskutieren und zu analysieren, um Erlebnisse zu erzählen und anzuhören, und natürlich: um zu gewinnen!

Fünf Matches gibt es für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Berliner Meisterschaft garantiert, und 24 Freunde des Backgammonsports – Freundinnen waren als Spielerinnen dieses Mal nicht dabei – nutzten die Gelegenheit, im Turnier um Sieg und Meisterschaftspunkte mitzuspielen, darunter drei Beginners.

Einer von ihnen war ein neues Gesicht: Zum ersten Mal dabei war Arved Weigmann aus Potsdam. Der passionierte Go-Spieler startete in seinem ersten Backgammon Live-Turnier als Beginner.

In der Vorrunde: Matthias (li) gegen Arved Weigmann. Am Nebentisch Paul. In der Vorrunde: Matthias (li) gegen Arved Weigmann. Am Nebentisch Paul.

Fakir Aslan hat unser Turnier so gut gefallen, dass er zum zweiten Mal dabei war.

Fakir (re) gegen Yonas.  Nachdem er im Mai das Satellitenturnier gewonnen hat, startete Yonas dieses Mal in der ChampionsklasseFakir (re) gegen Yonas. Nachdem er im Mai das Satellitenturnier gewonnen hat, startete Yonas dieses Mal in der Championsklasse

Unter unseren Gästen waren Martin Barkwill aus Newcastle im Norden Englands, der das Berliner Turnier gut kennt und in diesem Jahr schon die Last Chance in Istanbul gewonnen hat,

Martin Barkwill (li) gegen Dieter Münster (re). Yonas kiebitzt.Martin Barkwill (li) gegen Dieter Münster (re). Yonas kiebitzt.

Bernhard Kaiser, das neueste Mitglied des Backgammon-Clubs der Besten in Deutschland (BG-CBid) und BG-Großmeister,

Bernhard Kaiser (li), Igor B. Yonas kiebitzt.Bernhard Kaiser (li), Igor B. Yonas kiebitzt.

und Stefan Blancke, Nr. 5 der deutschen Backgammonrangliste.

Stefan Blancke (re) gegen Igor B beim Freiluft-Denksport.Stefan Blancke (re) gegen Igor B beim Freiluft-Denksport.

Hinzu kamen Paul aus Dresden, Carlo Petkovsek aus Cottbus und Lutz Steuer aus Leipzig. Schön, dass ihr da wart, wir hoffen, dass es Euch ebenso wie allen anderen gefallen hat und dass ihr bald wiederkommt!

Vor Beginn des Turniers gab es aus Anlass meines guten Abschneidens bei der Deutschen Meisterschaft ein Glas Crémant (oder ein Getränk nach Wahl) und ein Prosit! Dann konnten endlich die Forschungsrouten durch die Vorrunde beschritten werden!

An deren Ende (also nach der Vorrunde) hatten drei Spieler 5 Siege: Bernhard Kaiser, Michael Horchler und Thomas Krüger. Da ist zu vermuten, dass ganz schön viele nur wenige Punkte hatten: Insgesamt hatten acht Spieler nur 1 Sieg. Oder noch weniger: Dankwart hatte seine guten Würfel in Frankfurt vergessen, blieb sogar ganz ohne Sieg. Trotzdem war für mich das Turnier damit nicht zu Ende 🙂

Carlo Petkovsek (li) gegen Kurt Zerwer in der Vorrunde.Carlo Petkovsek (li) gegen Kurt Zerwer in der Vorrunde.

Vier Spieler (Fakir, Matthias, Thorsten und Dieter) hatten nach der Vorrunde vier Siege und mussten sich um die Teilnahme an der Hauptrunde keine Sorgen machen. Ein Platz blieb für die Drei-Punkt-Spieler frei, und Vitali, Yonas, Paul, Stefan und Sokrates traten in den Ring. Übrig blieb Paul (im Finale des dreistufigen Stechens gegen Sokrates), der damit ins Viertelfinale einziehen konnte; die anderen mussten in die Second Chance.

Jakob Gille (li) startete erneut in der Beginnersklasse und stellt Vitali Denkaufgaben - so wie es sich beim Denksport gehörtJakob Gille (li) startete erneut in der Beginnersklasse und stellt Vitali Denkaufgaben – so wie es sich beim Denksport gehört

Dort waren noch vier Plätze da. Nachdem ich ausgeschieden war und Arved gehen musste, blieben neun Spieler, die in der Vorrunde ein oder zwei Siege hatten und auf die Second Chance hoffen durften. Rolf, Ralf, Carlo und Igor B konnten sich durchsetzen, für die anderen war das Turnier schon am frühen Abend zu Ende – so auch für Igor K, den Ranglistenzweiten, und für unseren britischen Gast Martin. Aber Martin konnte später noch einen Erfolg verbuchen.

Rolf, Ranglistenerster, würfelt, Michael, nach dem Turnier Ranglistenzweiter, ist gespannt.Rolf, Ranglistenerster, würfelt, Michael, nach dem Turnier Ranglistenzweiter, ist gespannt.

Für vier weitere Teilnehmer war das Turnier nach der nächsten Runde beendet: Ralf, Rolf, Carlo und Yonas schieden im Achtelfinale der Second Chance aus.

Im Achtelfinale der Second Chance ist Yonas‘ Familie zur Unterstützung dabei. Aber Sokrates (li) kann sich durchsetzen

Ihre Bezwinger mussten die aus dem Viertelfinale der Second Chance Relegierten schlagen, um ins Halbfinale der Second Chance zu gelangen.

Sokrates (li) passt auf, dass Ralf regelgerecht würfeltSokrates (li) passt auf, dass Ralf regelgerecht würfelt

Aber nur Stefan Blancke und Sokrates schaffte dies; die anderen beiden mussten gegen Michael Horchler und Paul Schlegel die Waffen strecken (der gesamte Turnierverlauf kann hier nachvollzogen werden: https://berlin-backgammon.org/2015/06/14/berliner-meisterschaft-turnierverlauf-im-juni-2015-ergebnisse/. Stefan konnte im Halbfinale Michael schlagen, und Paul konnte Sokrates besiegen, so dass sich im Finale der Second Chance Stefan und Paul gegenüberstanden.

Die Hände nähern sich zum Händedruck. Vor dem Beginn des Finals der Second Chance: Paul, ausweislich des Etiketts aus Dresden (li), StefanDie Hände nähern sich zum Händedruck. Vor dem Beginn des Finals der Second Chance: Paul, ausweislich des Etiketts aus Dresden (li), Stefan

Wie im Turnier startete der favorisierte Stefan auch im Finale ohne Fortune. Aber obwohl Paul schnell 3-0 auf 7 Punkte führte, musste er dem erfahrenen Stefan Blancke, nicht umsonst an 5. Stelle in der deutschen Rangliste stehend, am Ende den Vortritt lassen. Glückwunsch, Stefan, und Gratulation an Paul, der bei seiner dritten Teilnahme erneut ein ausgezeichnetes Ergebnis eingefahren hat. Schön, dass ihr wieder in Berlin wart!

Kommen wir aber nun zur Hauptrunde, in der über den Turniersieger entschieden wird: In der oberen Tableauhälfte konnten sich Dieter und Bernhard Kaiser gegen ihre Gegner (Michael Horchler und Thorsten Miesel) durchsetzen und standen sich im Halbfinale gegenüber. Bernhards Angstgegner quasselte ununterbrochen, und Bernhard war auch nicht mundfaul. Ein Match für Audiophile!

Ein Match für Audiophile: Dieter (li) gegen Bernhard Kaiser, den deutschen Backgammon-Großmeister, Kiebitze. Amüsiert sind alle.Ein Match für Audiophile: Dieter (li) gegen Bernhard Kaiser, den deutschen Backgammon-Großmeister, Kiebitze. Amüsiert sind alle.

Dieter konnte dabei völlig angstfrei spielen, denn gegen Bernhard war ihm der Sieg sozusagen von vornherein sicher, und tatsächlich – bald stand Dieter zum zweiten Mal in dieser Saison im Finale!

Dort war kurz zuvor schon Thomas Krüger angekommen. Schwach in die Saison gestartet, hatte er Turnier für Turnier erfolgreicher gespielt und im Mai das Turnier gewinnen können.

Thomas (li), Dieter beim Handshake vor dem Finale.Thomas (li), Dieter beim Handshake vor dem Finale.

Würde er seinen Sieg wiederholen können? Würde er sich in die kleine Schar der Spieler, die ein Turnier zwei Mal hintereinander gewonnen haben, einreihen können? Würde er der erste Mensch über 100 werden können – der erste, der bei Berlin Backgammon mehr als 100 Ranglistenpunkte bei einem einzigen Turnier sammelt? Nach den Siegen gegen Fakir und Matthias Strumpf war er jedenfalls optimistisch – bis zu diesem Recube von Dieter beim Stand von 3-4 auf 9 Punkte:

Thomas (weiß) nimmt beim Stand von 3-4 auf 9 Dieters Recube auf 4 an. Das hätte er lieber nicht tun sollen.Thomas (weiß) nimmt beim Stand von 3-4 auf 9 Dieters Recube auf 4 an. Das hätte er lieber nicht tun sollen.

Da war er zu optimistisch! Plötzlich stand es 3-8 Crawford, und Dieter ließ sich nun nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, schlug Thomas und war Sieger des Juniturniers von Berlin Backgammon. Glückwunsch, Dieter, und Gratulation, Thomas, zur erneut starken Leistung! Der Take-Blunder vermasselte Thomas auch die bis dahin ausgezeichnete PR, die ohne den Blunder deutlich unter 5 gelegen hätte! Beide Spieler spielten übrigens im Checker Play auf Weltklasseniveau, und beide hatten Schwierigkeiten im Cube Play (das gesamte Match und einige andere werden demnächst in unserem Matcharchiv zu finden sein: https://berlin-backgammon.org/category/match-archiv/).

Besser kann die Laune nicht sein: Matthias (li) gegen Bernhard vor dem Match um den 3. PlatzBesser kann die Laune nicht sein: Matthias (li) gegen Bernhard vor dem Match um den 3. Platz

Den dritten Platz spielten Bernhard Kaiser und Matthias Strumpf, die gemeinsam auch den Side Pool gewonnen haben, in einem 5-Punkte-Match aus. Bernhard konnte sich nach 4-2-Führung auch im Crawford Game durchsetzen und sicherte sich damit den dritten Platz. Glückwunsch, Bernhard, und Gratulation, Matthias!

Matthias (li) gegen Bernhard im Match um den 3. Platz. Stefan Blancke entspannt nach dem Sieg in der Second Chance beim Kiebitzen.Matthias (li) gegen Bernhard im Match um den 3. Platz. Stefan Blancke entspannt nach dem Sieg in der Second Chance beim Kiebitzen.

Zu dem Zeitpunkt hatte sich Kurt Zerwer bereits den Rookie’s Prize gesichert. Zwei weitere Entscheidungen waren in der Zwischenzeit auch schon gefallen: Thomas Krüger (gegen Sokrates Bukalis) und Martin Barkwill (gegen Thorsten Miesel) hatten die beiden Satellitenturniere gewonnen. Wir werden also nicht nur Thomas demnächst wiedersehen, sondern auch Martin wieder begrüßen dürfen!

Kiebitze beim Match von Bernhard Kaiser (li) gegen Igor B: Ich kann Yonas, Lutz und Michael erkennen. Kiebitze beim Match von Bernhard Kaiser (li) gegen Igor B: Ich kann Yonas, Lutz und Michael erkennen.

In der Rangliste hat sich einiges getan: Nachdem die Führenden dieses Mal schwach gepunktet haben, konnte sich Michael Horchler vom vierten Platz zwischen Rolf, der auf Platz 1 bleibt, und Igor K, der bis dato Zweiter war, schieben. Vierter ist nun Matthias, Dankwart ist auf den 5. Platz zurückgefallen, Dieter hat mit 98 Punkten einen großen Sprung nach vorn gemacht (von 11 auf 6). Der Runner-up Thomas ist vom 10. auf den 7. Platz vorgerückt, Thorsten Miesel folgt dahinter. Bernhard Ludwig Winkelhaus, der einzige unter den ersten 10, der dieses Mal nicht dabei war, und Lutz, der schwach gepunktet hat, mussten andere vorbeiziehen lassen. Die gesamte Tabelle ist hier zu sehen: https://berlin-backgammon.org/rangliste/berliner-meisterschaft/bm-2015/.

Thorsten (re) würfelt, Martin ahnt nichts GutesThorsten (re) würfelt, Martin ahnt nichts Gutes

Der Jahrespool konnte erneut ordentlich dotiert werden. Ein Blick auf die Rangliste schafft Klarheit.

Einige Teilnehmer haben die Gelegenheit genutzt, in den Deutschen Backgammon-Verband (http://www.backgammon-deutschland.de/) einzutreten. Eine nachahmenswerte Tat!

Backgammon-Kuriosum: DoppelbrandBackgammon-Kuriosum: Doppelbrand

Die nächste Gelegenheit in diesem Jahr, Siege, Punkte und Preisgeldplätze bei Berlin Backgammon ins Visier zu nehmen, ist beim Juliturnier am 18. Juli 2015 (am dritten Wochenende im Juli) um 13 Uhr (Anmeldung ab 12:30 Uhr, Auslosung um 12:55 Uhr) im en passant, Schönhauser Allee 58 (U2 Eberswalder Str.), 10437 Berlin, Tel. 0177–7383899. Die Auslosung für das Satellitenturnier findet bereits um 12:45 statt, die erste Runde wird vor dem Start des Hauptturniers gespielt.

Bis dann,
Dankwart

Finalrunde
1. Dieter Münster
2. Thomas Krüger
3. Bernhard Kaiser
4. Matthias Strumpf

Second Chance
1. Stefan Blancke
2. Paul Schlegel

Rookie’s Prize
Kurt Zerwer

Satellit 1
Thomas Krüger

Satellit 2
Martin Barkwill

Die detaillierten Ergebnisse und der Turnierverlauf stehen auf der Ergebnisseite.
Die aktualisierte Ranglisten sind auf der Ranglistenseite der Berliner Meisterschaft und auf der Ranglistenseite der Berliner Beginners zu finden.

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