
Ein Bilderbuchsommerbackgammonturnier
9. August 2015Bericht vom Berlin Augustturnier
Ein Bilderbuchsommerturnier bei Sonnenschein und südländischer Hitze mit heißer Action auf glühenden Backgammonboards gab es im August 2015 in Berlin. 22 Spieler (Spielerinnen waren dieses Mal nicht dabei) hatten den anstrengenden, aber spannenden Denksport dem faulen und faden Nichtstun am Badesee vorgezogen und wurden nicht enttäuscht.
Zum ersten Mal in Berlin dabei war Mark Manley. Der erfahrene Turnierspieler aus Chester im Nordwesten Englands startete in der Championsklasse, spielte aber ohne viel Fortune. Immerhin – das darf ich jetzt schon verraten – stand er im Finale des Satellitenturniers, bei dem es einen kostenlosen Champions-Startplatz bei einem der nächsten Turniere zu gewinnen gibt.
Zum ersten Mal in Berlin dabei: Mark Manley aus Chester
Ebenfalls zum ersten Mal bei unserem Turnier war der Wahlberliner Lenus J. Carlson. Nach rund 30jähriger Backgammonturnierpause wagte er sich richtigerweise in Championsklasse.
Zum ersten Mal in Berlin dabei: Der Wahberliner Lenus J. Carlson
Der Berliner Andreas Kohlschmidt war das dritte neue Gesicht bei unserem Turnier. Obwohl noch ohne Turniererfahrung, startete auch er in der Championsklasse, wo er gut mithalten konnte. Den Rookie’s Prize – Auszahlung beim nächsten Mal – hat er sich auf jeden Fall verdient.
Andreas Kohlschmidt (li) gegen Bernhard Ludwig WInkelhaus. Michael Horchler und Fakir Aslan (verdeckt) kiebitzen
Zum zweiten Mal dabei war der Neuberliner Jerzy Behnke.
Paul Schlegel war aus Dresden und Georg Lachnit-Winter aus Hannover angereist!
Georg Lachnit-Winter (li) gg Paul Schlegel
Und Carlo ist wieder aus Cottbus gekommen.
Carlo (li) gegen Georg Lachnit-Winter, Vitali kiebitzt
Kurt Zerwer und
Thomas Frübing starteten in der Beginners-Klasse.
Schön, dass ihr dabei wart, wir hoffen, dass es Euch ebenso gut wie allen anderen gefallen hat und dass wir uns wiedersehen!
Pünktlich um 12:45 startete das Satellitenturnier, und kurz nach 13:00 Uhr begann (fast) pünktlich die Vorrunde.
Die beiden Ranglistenführenden hatten einen schlechten Start: Igor K und Thomas Krüger konnten ihre Erstrundenmatches nicht gewinnen und verloren auch ihr zweites Match. Am Ende der Vorrunde hatte Thomas nur einen Sieg, Igor immerhin zwei. Zwei Spieler – Jerzy und Dankwart – konnten ohne Niederlage beruhigt in die Pause gehen, und auch die Viersiegspieler Bernhard Ludwig und Carlo, der immer besser wird, waren sicher in der Finalrunde. Blieben vier Plätze für sieben Dreisiegspieler.
Carsten hatte ein verdientes Freilos und war damit ebenfalls in der Finalrunde, und in den drei notwendigen Play-offs setzten sich Georg gegen Rolf Schüler, Andreas Kohlschmidt gegen Paul Schlegel und Michael Horchler gegen Vitali Olchanski durch.
Oh lieber Rechner, gibt’s ein Fünkchen / Hoffnung auf ein Extra Pünktchen? (aus der Reihe: Geschüttelt und gewürfelt. Backgammon-Reime aus vier Jahrhunderten)
Die Sieger komplettierten die Finalrunde, während die drei anderen die ersten drei Plätze in der Second Chance besetzten. Dort blieben also fünf Plätze übrig, um die sich neun Spieler bewarben (Lenus J. Carlson hatte das Turnier frühzeitig verlassen).
Erstmals, seit ich das Turnier leite, konnte anhand der sieben Kriterien, die eine eindeutige Rangfolge der Spieler herstellen sollen, nicht entschieden werden, wer das Freilos im Stechen um die Second Chance verdient hatte: Sowohl Igor K als auch Thorsten Miesel hatten 1) nicht am Stechen um die Finalrunde teilgenommen, konnten 2) in der Vorrunde zwei Siege erringen, hatten 3) kein Freilos gehabt (wie auch – bei 22 Teilnehmern), wiesen 4) beide 14 Buchholz- und 5) drei Sonneborn-Berger-Punkte auf, hatten 6) je ein Match gegen Gleichrangige gewonnen. Und beide hatten 7) keinen Beginner als Gegner.
Also hätte das Los entscheiden müssen, wer das verdiente Freilos redlich erworben hat; da aber angesichts des einstufigen Stechens genug Zeit blieb, konnten Igor und Thorsten den Platz ausspielen. Igor K sicherte sich das Freilos, und anschließend verlor Thorsten das reguläre Match im Stechen gegen Thomas, der damit ebenso wie Dieter Münster (gegen Kurt Zerwer), Matthias Strumpf (gegen Thomas Frübing) und Fakir Aslan (gegen Mark Manley) in die Second Chance durfte. Für die anderen war das Turnier somit schon am frühen Abend zu Ende.
Andreas Kohlschmidt (li) versucht den richtigen Wurf aufs Brett zu zaubern. Fakir Aslan studiert Andreas‘ extravagante Würfeltechnik. Im Hintergrund Thomas (li) gg Matthias, Carsten und Rolf schauen zu.
Schon um 19:30 Uhr konnte das Turnier fortgesetzt werden. In der Finalrunde bereitete Carsten dem Siegszug Jerzys ein Ende, Dankwart konnte Michael Horchler zeigen, wie hoch die Kirschen in Berlin hängen, der erfahrene Georg, derzeit Ranglistenzweiter in Hamburg, setzte sich gegen den Neuling Andreas durch, und Bernhard Ludwig kannte keine Gnade für Carlo. Die Sieger gingen ins Halbfinale, die Verlierer bekamen Bewährung in der Second Chance. Der komplette Turnierverlauf kann hier: https://berlin-backgammon.org/2015/08/09/berliner-meisterschaft-turnierverlauf-im-august-2015-ergebnisse/ in allen Details nachvollzogen werden.
Im Halbfinale, das weiterhin im Freien ausgetragen werden konnte, musste die beiden letzten Side Pool-Spieler Bernhard Ludwig und Georg in den Double Match Point, den Bernhard für sich entscheiden konnte.
Bernhard Ludwig (li) gegen Georg im nächtlichen Halbfinale
Dankwart konnte Carsten schlagen.
Matthias (li) und Carsten analysieren nach dem Match
Den beiden Verlierern blieb das Match um den dritten Platz – Georg setzte sich durch. Glückwunsch, Georg, und Gratulation, Carsten!
Carsten (li) gg Georg im Spiel um den 3. Platz, Kiebitze
Nach langer Zeit stand ich also wieder im Finale, das wir immer noch im Freien unter Svens Flutlicht austrugen, und dieses Mal konnte ich es auch gewinnen. Bernhard Ludwig, der es fertigbrachte, zwei Mal hintereinander ins Finale zu gelangen, erleichterte mir den Job, da er in den Zockermodus verfiel, sobald er den Cube sah. Genaueres wird die Spielanalyse zeigen – demnächst im Matcharchiv hier: https://berlin-backgammon.org/category/match-archiv/! Der Turnierleiter durfte sich also selbst beglückwünschen (linke Hand schüttelt rechte Hand) und Bernhard Ludwig Winkelhaus zum zweiten Platz gratulieren!
Schau mir in die Augen, Kleiner: Bernhard Ludwig (re), Dankwart vor dem Finale. Und wohin schaut Georg?
In der Second Chance konnte Igor K sich gegen Thomas durchsetzen, musste sich dann aber dem aus der Finalrunde gekommenen Jerzy geschlagen geben. Rolf konnte Fakir und gleich danach auch Michael schlagen, Vitali hatte Dieter im Griff und zog auch an Andreas vorbei. Matthias konnte zunächst gegen Paul gewinnen, musste dann aber gegen Carlo die Segel streichen.
Der Neuberliner Jerzy Behnke (li) gegen Rolf Schüler im Halbfinale der Second Chance. Rolf beobachtet, wie geschickt Jerzy die Würfel tanzen lässt
Im Halbfinale konnte Rolf Jerzy besiegen, und auch für Carlo war jetzt – nach einem durchaus erfolgreichen Turnier – gegen Vitali Schluss.
Vor dem Finale der Second Chance: Vitali (li) und Rolf
Im Finale auf 7 Punkte zwischen Rolf und Vitali kam es zum 2-away, 2-away, das Vitali durch Geben des Verdopplungswürfels zum Double Match Point verwandelte. Gegen Ende hatte er beim Abtragen noch vier Steine im Board und sah schon wie der sichere Sieger aus, als er unglücklich würfelte und seine letzten beiden Steine auf die eins stellen musste, während Rolf nur noch einen Stein auf der vier hatte und am Wurf war. 94,4% für Rolf – aber wie es der Teufel wollte, würfelte Rolf seinen einzigen schlechten Wurf – 21! Ein Wimpernschlagfinale! Glückwunsch, Vitali, und Gratulation, Rolf!
Den Side Pool hat sich Bernhard Ludwig gesichert, den Satelliten Igor K (gegen Mark Manley) gewonnen. Andreas Kohlschmidt hat den Rookie’s Prize gewonnen, den er bei der nächsten Teilnahme ausgezahlt bekommt.
Damit war das spannende Augustturnier beendet, das wieder für Wirbel in der Rangliste gesorgt hat (auch wenn diejenigen, die im Juli unter den ersten zehn waren, unter sich geblieben sind). Durch den Turniersieg konnte ich mich mit knappem Vorsprung an die Spitze der Rangliste setzen, Igor K auf Platz zwei und Rolf auf Platz drei trennen fünf Pünktchen. Dahinter lauern Thomas auf Platz vier und mit vier Pünktchen Abstand Bernhard Ludwig. Auch Matthias auf Platz 6 hat schon über 400 Punkte.
Dieter (li) gegen Kurt, dahinter Sokrates (li) gegen Matthias. Paul und Thomas kiebitzen
Alle bisher Genannten haben schon mehr als 400 Ranglistenpunkte. Es folgen Michael, Vitali und Dieter und auf Platz zehn Ralf, der dieses Mal im Urlaub weilte. Die Saison bleibt spannend! Die gesamte Tabelle ist hier zu sehen: https://berlin-backgammon.org/rangliste/berliner-meisterschaft/bm-2015/. Dort ist auch zu erkennen, dass die Jahrespools, die beim Jahresendturnier im November besonders relevant sind, erneut ordentlich dotiert wurden.
Gesellig in der Abendsonne: Fakir, Michael, Jerzy, Vitali (von li)
Die nächste Gelegenheit in diesem Jahr, Siege, Punkte und Preisgeldplätze bei Berlin Backgammon ins Visier zu nehmen, ist beim Septemberturnier am 12. September 2015 (wie gewohnt am zweiten Wochenende des Monats) um 13 Uhr (Anmeldung ab 12:30 Uhr, Auslosung um 12:55 Uhr) im en passant, Schönhauser Allee 58 (U2 Eberswalder Str.), 10437 Berlin, Tel. 0177–7383899. Die Auslosung für das Satellitenturnier findet bereits um 12:45 Uhr statt, die erste Runde wird vor dem Start des Hauptturniers gespielt. Das Turnier wird von Thomas Krüger und Rolf Schüler geleitet werden, Ralf Sudbrak wird sie unterstützen.
Bis dann,
Dankwart
Finalrunde
1. Dankwart Plattner
2. Bernhard Ludwig Winkelhaus
3. Georg Lachnit-Winter
4. Carsten Müncheberg
Second Chance
1. Vitali Olchanski
2. Rolf Schüler
Rookie’s Prize
Andreas Kohlschmidt
Satellit
Igor Kaplanski
Die detaillierten Ergebnisse und der Turnierverlauf stehen auf der Ergebnisseite.
Die aktualisierte Ranglisten sind auf der Ranglistenseite der Berliner Meisterschaft und auf der Ranglistenseite der Berliner Beginners zu finden.