
Ein zu schnelles Finale
11. Oktober 2015Bericht vom Berlin Oktoberturnier
In Berlin stehen beim Oktoberturnier von Berlin Backgammon regelmäßig wichtige Entscheidungen an: Zum einen stellt sich (nicht anders als in anderen Monaten) die Frage, wer das Turnier gewinnen wird. Dann wird endgültig entschieden, wer ohne Nachzahlung an der Ausschüttung des Jahrespools teilnehmen wird. Und schließlich werden die Weichen gestellt für das Jahresendturnier und die Berliner Meisterschaft, die – das kann ich schon verraten – erst im November entschieden werden wird.
Ilona entspannt, Andreas würfelt wie mit rohen Eiern
23 Teilnehmerinnen,
darunter Ilona Klein und der Edelbeginner Kurt, hatten sich versammelt, um diese Fragen zu klären.
Vito Wilde, erfolgreicher Neuling. Billy kiebitzt
Neu dabei war der Berliner Vito Wilde, der sich gut eingeführt hat, darum wird von ihm gleich noch die Rede sein. Von weit her angereist waren Carlo aus Cottbus und Paul aus Dresden.
Ebenfalls von weit angereist und schon lange nicht mehr dabei war Robert aus Halle.
Martin (li) gegen James, Ilona kiebitzt
Ilona und James aus Potsdam, zuletzt im Januar dabei, erschienen Sekunden vor der Auslosung, wie viele andere aufgehalten durch den Stau, den die große Anti-TTIP-Demonstration in Berlin verursacht hatte. Sie waren zuletzt im Januar bei unserem Turnier.
Schön, dass ihr da wart, kommt wieder, wenn es euch so gut wie allen anderen gefallen hat!
Übrigens: Bei Berlin Backgammon ist anders als bei TTIP alles öffentlich, transparent und für jeden nachvollziehbar. Das ist einer von vielen starken Gründen, JA zu Berlin Backgmmon und unseren Turnieren zu sagen!
Blick in den unten Spielsaal: Hinten ist das Finale im Gange, vorne wird noch ein Halbfinale der Second Chance gespielt
Vito, der Neue, hatte nach der Vorrunde, unterstützt von seiner charmanten Freundin Billy, sage und schreibe 5 Siege auf dem Punktekonto. Sage mir mal bitte ein Berliner Backgammon-Historiker, wann es das zuletzt gab! Auf seinem Weg durch die Vorrunde hatte er auch den amtierenden Berliner Meister und Führenden den Rangliste Igor K geschlagen, und dieser markierte das andere Ende des Spektrums der Möglichkeiten: Kein Sieg in fünf Matches, keine Zulassung zum Stechen und zerstobene Hoffnungen: Ein bittere Tag für Igor K!
Vorne: Dieter (li) gg Carlo, hinten Paul (li) gegen Michael, dazwischen Kiebitze
Kein anderer hatte in der Vorrunde so viele Siege wie Vito, drei andere hatten vier Siege auf dem Konto und kamen damit ebenfalls ohne Stechen in die Hauptrunde: Martin, Matthias und Igor B. Acht Spieler mit drei Siegen mussten im Stechen entscheiden, wer die restlichen vier Plätze der Hauptrunde einnehmen durfte. Andreas, Vitali, Paul und Rolf konnten sich durchsetzen.
Michael zieht energisch, Gerhard schaut genau hin
Damit waren die ersten vier Plätze der Second Chance auch schon belegt: Carlo, Gerhard, Ralf und Dieter. Neun weitere Spieler mussten die restlichen vier Plätze ausspielen: James, Thomas, Ilona und Thorsten konnten sich durchsetzen. Für Kurt, Dankwart, Robert, Bernhard Ludwig und Michael Horchler war das Turnier damit – wie auch für den sieglosen Igor K – beendet.
Im Viertelfinale konnte Vito seine Siegesserie nicht fortsetzen und verlor gegen Vitali. Geschafft und enttäuscht verzichtete er auf die Fortsetzung des Turniers in der Second Chance. Vitali dagegen konnte auch Andreas schlagen und stand damit im Finale. Sowohl Matthias (gegen Paul, ein Dauerduell!) als auch Igor B (gegen Martin) hatten sich ins andere Halbfinale gespielt. Igor B setzte sich durch, und so kam es, dass in Berlin ein russiches Finale gespielt wurde:
Optimistisch (li) vs. konzentriert: Vitali und Igor B
Vitali setzte sich in dem viel zu schnell und daher nicht auf hohem Niveau gespielten Blitzfinale durch. Nachdem es lange ausgeglichen stand, konnte Vitali im 9-Punkte-Match auf 8-6 davonziehen und ließ im Crawford Game nichts mehr anbrennen; das Match erscheint demnächst im Matcharchiv. Glückwunsch, Vitali, und Gratulation, Igor!
Im Duell um den dritten Platz: Andreas Kohlschmidt (li) gegen Matthias Strumpf
Im Spiel um den 3. Platz standen sich die beiden Gewinner des Side Pools, Matthias und Andreas, gegenüber. Matthias konnte sich durchsetzen. Glückwunsch, Matthias, und Gratulation, Andreas!
Nach seiner Relegation in die Second Chance konnte Paul sich gegen Thomas Krüger durchsetzen und schlug danach im Halbfinale auch James, so dass er schon wieder im Finale der Second Chance stand. Wenn mich mein Gefühlt nicht trügt, stand er bei jeder Teilnahme in diesem Jahr in irgendeinem Finale, nicht umsonst hat er über 60 Punkte pro Teilnahme!
Paul (li), Ralf: Handshake vor dem Finale der Second Chance
Dieter oder Ralf – wer würde sein Gegner sein? Ralf konnte das Halbfinale für sich entscheiden, begann das Finale furios, führte schnell 6-2 auf 7 und sah schon wie der sichere Sieger aus. Man merkte Paul richtig an, dass er im Crawford Game immer wieder zwischen Siegeswillen und Verzweiflung hin- und herschwankte. Schließlich überstand er es und spielte danach ruhig und zuversichtlich – und gewann schließlich das Double Match Point-Spiel. Schon wieder ein Sieg in der Second Chance! Glückwunsch, Paul, und Gratulation, Ralf!
Ilona nimmt den Glückwunsch der Turnierleitung zum Lady’s Prize entgegen
Den Lady’s Prize gewann Ilona, die Satelliten – dieses Mal sind sogar zwei zustande gekommen – , die zur kostenlosen Teilnahmen am Jahresendturnier berechtigen, konnten Rolf und Bernhard Ludwig gewinnen.
Bernhard Ludwig Winkelhaus (li) gegen James. Bernhard konnte sich mit dem Gewinn des zweiten Satelliten über das wenig erfolgreiche Turnier hinwegtrösten
Den Rookie’s Prize konnte sich Vito sichern – Du darfst ihn dir beim nächsten Mal abholen!
Mit diesem Ausgang ist die Rangliste durcheinandergeschüttelt worden. Igor K ist auf Platz drei zurückgefallen, Matthias Strumpf hat nach einer deutlich besseren zweiten Saisonhälfte Platz 1 erobert. Rolf ist auf Platz 2 geblieben. Thomas auf Platz 4 trennen 44 Punkte von der Spitze, Dankwart und Michael 60. Die beiden letzteren können sich nur noch – wie sagt man so schön falsch – theoretische Chancen auf den Titel ausrechnen, aber bis Platz 4 ist alles noch drin – und hat nicht die Saison 2013 gezeigt, dass die Meisterschaft wirklich erst im allerletzten Spiel – ich sag’s gerne nochmal, im wirklich allerletzen Spiel der Saison – entschieden werden kann?
Freuen wir uns also alle auf das Jahresendturnier, das anders als die anderen Jahresendturniere in Deutschland (mit Ausnahme von Freiburg) allen offensteht, auch denen, die noch nie in dieser Saison in Berlin mitgespielt haben.
Genaueres zu den Modalitäten unseres Turniers, zu möglichen Nachzahlungen, mit denen man sich zur Teilnahme am Added Money (das ist unser kumulierter Jahrespool) qualifizieren kann, und zur Vielzahl der Wettbewerbe am Wochenende des Jahresendturniers melde ich mich im Laufe des Oktobers in einem Newsletter.
Das Jahresendturnier findet am 28. und 29. November 2015 um 13 Uhr (Anmeldung ab 12:30 Uhr, Auslosung um 12:55 Uhr) im en passant, Schönhauser Allee 58 (U2 Eberswalder Str.), 10437 Berlin, Tel. 0177–7383899. Die Auslosung für das Satellitenturnier für das Januarturnier 2016 findet bereits um 12:45 Uhr statt, die erste Runde wird vor dem Start des Hauptturniers gespielt.
Bis dann,
Dankwart
Finalrunde
1. Vitali Olchanski
2. Igor B
3. Matthias Strumpf
4. Andreas Kohlschmidt
Second Chance
1. Paul Schlegel
2. Ralf Sudbrak
Lady’s Prize
Ilona Klein
Rookie’s Prize
Vito Wilde
Satellit I
Rolf Schüler
Satellit II
Bernhard Ludwig Winkelhaus
Die detaillierten Ergebnisse und der Turnierverlauf stehen auf der Ergebnisseite.
Die aktualisierte Ranglisten sind auf der Ranglistenseite der Berliner Meisterschaft und auf der Ranglistenseite der Berliner Beginners zu finden.