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Der April macht, was er will

15. April 2018

Bericht vom Aprilturnier der Berliner Meisterschaft

Der April macht, was er will, sagt uns ein altes Sprichwort. Ich meine, dass schon der März gemacht hat, was er will, und dass er in diesem Sinne ein früher April war. Und ich möchte hinzufügen, dass er nie das gemacht hat, was ich will, nämlich die Sonne scheinen lassen (das macht nun freundlicherweise der April, endlich!).

Auch im Backgammon macht der April, was er will, erschwerend kommt jedoch hinzu, dass im Backgammon nicht nur im März, sondern in jedem Monat April ist. Nur für den alten Fuchs Ralf Jonas ist nicht in jedem Monat April, vielmehr macht der alte Fuchs in jedem Monat, was er will, und hat so bei jedem Turnier, bei dem er in dieser Saison anwesend war, satte 90 Punkte geholt.

Aber im April war auch für den alten Fuchs April, und weil der April macht, was er will, hat Ralf beim Aprilturnier zwar immer noch mehr Ranglistenpunkte geholt, als manch anderer gerne gehabt hätte, wurde aber für seine Verhältnisse ganz schön gebeutelt. Come rain, come shine, oder auch c’est la vie.

Bick in den oberen TurniersaalBick in den oberen Turniersaal

33 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren im April dabei, darunter sieben Beginnersstarter, die nach der Ausschreibung dieses Mal teilintegriert im Gesamtfeld antraten, weil Turnierleiterin Sabine lieber einen 60. Geburtstag – noch nicht einmal den eigenen! – feierte als Turnierbackgammon zu spielen. Schwer verständlich, aber wahr!

Außerdem gab es mal wieder S-Bahn-Chaos in Berlin, so dass einige nur mit Mühe, andere das Turnier gar nicht erreichten. Es war eben April.

Wieder waren einige Neue dabei:

Bastian Weller aus Rottweil befand sich in Berlin und hat nach Berlin Backgammon gegooglt. Erfolgreich, denn er hat uns gefunden. Bei einer skrutinösen Befragung durch den Backgammonklassenwahl-o-maten gab er an, noch nie an einem Backgammonturnier teilgenommen zu haben, gestand aber zu wissen, was ein holding game ist. Dafür gab’s die Höchsstrafe, die er aber freudig annahm: Mastersklasse! Nach der Vorrunde hatte er 3 Siege auf dem Konto!

Bastian WellerBastian Weller

Der Berliner Dennis Giesel trat vorsichtshalber in der Beginnersklasse an, konnte aber ebenfalls drei Siege verbuchen. Hat er sich in der Starterklasse vertan? Wir werden es bei seinen nächsten Teilnahmen sehen.

Dennis GieselDennis Giesel

Bilal Yalcın, ebenfalls Berliner, war der Cube noch nicht vertraut. Auch er startete in der Beginnersklasse und gewann nicht so viele Matches, dafür einige Erfahrung!

Bilal YalcinBilal Yalcin

Mit Asha Hanke, Sarah Khan und Mel Sippel waren drei Frauen im Starterfeld dabei. Asha und Mel starteten in der Mastersklasse und trugen einen spannenden Kampf um den Lady’s Prize aus.

Ex-Beginner und Noch-Beginner: Mel Sippel und Behrus Pakzad an Mels nagelneuem BoardEx-Beginner und Noch-Beginner: Mel Sippel und Behrus Pakzad an Mels nagelneuem Board

Mümün Kuru aus Bayreuth, Christian Setzpfand und Paul Schlegel aus Dresden hatten eine weite Anreise. Auch Carlo Petkovsek wohnt nicht direkt in Berlin (sondern in Cottbus), gehört aber hier schon zum Inventar!

Ufuk Doğanay (li) und Mümün KuruUfuk Doğanay (li) und Mümün Kuru

Bevor das Turnier anfing, diskutierten wir über den neuen Modus, bei dem das bisherige Stechen um den Einzug in die Hauptrunde durch die Buchholz- und Sonneborn-Berger-Wertung ersetzt ist. Ein Meinungsbild ergab keine Klarheit, und wir werden weiter darüber nachdenken, ob wir das bisherige System beibehalten oder es modifizieren.

Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, vor die Hauptrunde eine Zwischenrunde zu schalten, in der in einem 5-Punkt-Match die Entscheidung darüber fällt, wer ins Achtelfinale der Hauptrunde darf und wer in die Second Chance muss. Die Verlierer würden in eine spätere Runde der Second Chance einsteigen. Das würde das Turnier aber wieder etwas verlängern.

Ruhepause zwischen den Matches: Carlo Petkovsek (li), Tobias HellwagRuhepause zwischen den Matches: Carlo Petkovsek (li), Tobias Hellwag

Zudem hat die Lösung ihre Tücken:

Was passiert, wenn – sagen wir – drei Spieler vier Siege haben und 12 Spieler drei Siege haben? Dann müssten die Zwischenrunde aus zwei Runden bestehen – zu viel.

Und was passiert, wenn nach der Vorrunde sieben Teilnehmer drei Siege haben und nur ein Platz für die Zweisiegspieler, von denen es bei einem großen Teilnehmerfeld zwölf oder auch 15 geben kann, zur Verfügung steht? Das hat es schon gegeben und würde eine Zwischenrunde von vier Runden erforden – eindeutig zu viel.

Sarah Khan, Thomas KaiserSarah Khan, Thomas Kaiser

Mal schauen, ob wir dafür eine Lösung finden. Ich bin guter Dinge, denn wir haben bisher für alle Probleme eine Lösung gefunden. Ich lade alle ein, sich an der Diskussion zu beteiligen, die in der WhatsApp-Gruppe von Berlin Backgammon stattfinden wird. Wer noch nicht Mitglied ist, schickt mir eine Nachricht, damit ich ihn oder sie aufnehmen kann.

Ufuk Doğanay (li) und Paul SchlegelUfuk Doğanay (li) und Paul Schlegel

Nach der Diskussion konnte es endlich mit den Spielen der Vorrunde losgehen. An deren Ende hatte nur ein Spieler vier Siege – Ufuk Doğanay, der erst in dieser Saison zu uns gestoßen ist und sein Spiel stark verbessert hat! Zwölf Spieler hatten drei Siege, unter ihnen der Beginnersstarter Dennis Giesel! Damit hatte er das beste Ergebnis der Beginners, war Sieger der Beginnersklasse und konnte sich ausruhen, um später in der Second Chance den für den Beginnerssieger reservierten Startplatz einzunehmen.

Thomas Kaiser (li), Tobias HellwagThomas Kaiser (li), Tobias Hellwag

Und drei der Dreisiegspieler hatten exakt die gleiche Buchholz- und Sonneborn-Berger-Wertung, so dass keine Wahl getroffen werden konnte. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für dieses Ergebnis ist, habe ich nicht berechnet, aber sie ist sicherlich deutlich niedriger als 3 Sechserpaschs in Folge. Helmut Krausser (trotz des zweitschwersten Loses!), Tobias Hellwag und Bastian Weller mussten also ins Stechen, nur einer von ihnen durfte in die Hauptrunde – das war Helmut Krausser.

42Backgammon-Giant gibt Tipps: Tobias Hellwag (stehen), Yonas Brinkmann (li), Paul SchlegelBackgammon-Giant gibt Tipps: Tobias Hellwag (stehen), Yonas Brinkmann (li), Paul Schlegel

Asha Hanka und Mel Sippel hatten je zwei Siege – die Entscheidung über die Lady-Siegerin konnte erst in der Second Chance stattfinden! Alle Ergebnisse sind wie immer vollständig dokumeniert und stehen hier: https://berlin-backgammon.org/2018/04/15/runde-fur-runde-verlauf-des-berliner-aprilturniers-2018/.

Helmut Krausser konnte sich in der Hauptrunde gegen Günter Schmidt nicht durchsetzen und Günter musste Thomas Krüger weichen. Finale für Thomas! In der anderen Tableauhälfte stürmte Faruk Kocaer unaufhaltsam voran und schlug in einem langen und spannenden Match Ufuk Doğanay und danach Igor K. Damit wiederholte sich das Finale vom November 2017, das damals Faruk für sich entscheiden konnte. Aber dieses Mal ging ihm zu später Stunde die Puste aus, und nach einem verfrühten Renndoppler beim Stand von 3-7 konnte er seinen Rennvorsprung nicht verteidigen und musste sich geschlagen geben. Damit war Thomas, der im März sein Pechturnier hatte und keinen einzigen Sieg einfahren konnte, Turniersieger und Faruk Zweiter – Gratulation Euch beiden!

Finale: Thomas Krüger (li) und Faruk KocaerFinale: Thomas Krüger (li) und Faruk Kocaer

Das Spiel um den dritten Platz entschied Igor K für sich, Günter Schmidt wurde Vierter. Glückwunsch auch Euch beiden! Günter war über den vierten Platz gar nicht so glücklich, und erst die Feststellung, dass 29 andere Teilnehmer glücklich wären, so weit wie er gekommen zu sein, konnte ihn ein wenig aufheitern.

In der Second Chance kämpften sich Rolf Schüler, Thorsten Miesel, Christian Setzpfand und Carlo Petkovsek ins Halbfinale. Thorsten beendete das Turnier für Rolf, Carlo für Christian – das Finale hieß Carlo gegen Thorsten. Vor dem Match strotze Thorsten vor Selbstvertrauen – zu Recht, denn er siegte auch im Finale. Glückwunsch auch Euch beiden!

Finale der Second Chance: Thorsten Miesel (li) und Carlo PetkovsekFinale der Second Chance: Thorsten Miesel (li) und Carlo Petkovsek

In der Rangliste (https://berlin-backgammon.org/berliner-meisterschaft-201718/) hat sich an der Spitze wenig geändert. Ralf Jonas führt trotz des Backgammon-Aprils weiter unangefochten, und auch bis Platz 6 gab es keine Änderungen. Im nächsten Monat wird sich entscheiden, wer ohne Zuzahlung an der Ausschüttung der Jahrespools beim Saisonendturnier teilnehmen darf – die ersten zehn der Rangliste und alle, die bei jedem Turnier der Saison teilgenommen dabei waren.

Im Fernduell gewann Asha Hanka den Lady’s Prize, denn sie konnte in der Runde, in der Mel Sippel gegen Rolf Schüler verlor, Dankwarts Backgame überwinden und in die nächste Runde einziehen. Glückwunsch!

Thorsten Miesel, der neue Leiter der Satellitenturniere, macht seine Sache ganz hervorragend. Er organisierte gleich zwei Satellitenturniere, die er geschmeidig ins Hauptturnier integrierte. Sogar Helmut Krausser konnte er zur Teilnahme bewegen! Das hat sich für Helmut ausgezahlt, er gewann seinen Satelliten. Den anderen gewann Carlo Petkovsek. Glückwunsch!

Finale des Speedgamonturniers: Michael Horchler (li) und Ufuk DoğanayFinale des Speedgamonturniers: Michael Horchler (li) und Ufuk Doğanay

Ufuk Doğanay spielte nicht nur im Hauptturnier stark, sonder auch im Speedgammon, dessen Finale er gegen Michael Horchler gewann. Glückwunsch Euch beiden!

Dass der Neuling Dennis Giesel in der Beginenrsklasse den Sieg einheimste, wissen wir schon. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Detlev Appel und Behrus Pakzad. Glückwunsch Euch dreien!

Zum Schluss noch eine Nachricht für die, die noch dazulernen möchten: Seit einiger Zeit schon gibt Vitali Backgammon-Unterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Auch Igor K, mehrfacher Berliner Meister und Pokalegewinner, erteilt ab sofort Backgammonunterricht. Wer Interesse hat, kann unter BG-Meister@web.de Kontakt aufnehmen und dann Zeit, Ort und andere Modalitäten vereinbaren.

Das nächste Monatsturnier von Berlin Backgammon findet am zweiten Maiwochenende, also am 12. 5., um 13:00 Uhr im en passant, Schönhauser Allee 58 (U2 Eberswalder Str.), 10437 Berlin, Tel. 0177–7383899. Alle Termine stehen im Berliner Backgammon Kalender (https://berlin-backgammon.org/berliner-spieltermine/). Bis dann!

Viele Grüße
Dankwart

Finalrunde
1. Thomas Krüger
2. Faruk Kocaer
3. Igor Kaplanski
4. Günter Schmidt

Second Chance
1. Thorsten Miesel
2. Carlo Petkovsek

Lady’s Prize
Asha Hanka

Rookie’s Prize
Bastian Weller

Satellit 1
Carlo Petkovsek

Satellit 2
Helmut Krausser

Speedgammon
1. Ufuk Doganay
2. Michael Horchler

Beginners
1. Dennis Giesel
2. Detlev Appel
3. Behrus Pakzad

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