
Ein Fixstern am Berliner Backgammonhimmel
17. November 2019Bericht vom 4. Saisonturnier von Berlin Backgammon am 16. November 2019
33 Teilnehmer, darunter zwei Beginners, waren am gestrigen Turniertag bei unserm Monatsturnier dabei, aber einer von ihnen hat einmal mehr alle überstrahlt: Rolf Schüler kam, sah und siegte. Wie immer, muss man in dieser Saison sagen. Vier Mal hat er an unseren Turnieren teilgenommen, vier mal stand er im Finale, drei Mal hat er das Turnier gewonnen – so lautet seine Bilanz in der Saison 2019/20. Ein Mal musste er sich mit dem kleinen Finale begnügen, dem Spiel um den dritten Platz, und auch dort hat er gesiegt. Rolf ist spätestens jetzt ein Fixstern am Berliner Backgammonhimmel, der einsam seine Kreise zieht. Fix scheint insbesondere, dass er siegt. Man könnte sagen, Backgammon ist ein einfaches Spiel: Zu einem Berliner Turnier erscheinen rund 30 Spieler, um ein paar Stunden lang 30 Steine übers Board zu schieben, und am Ende gewinnt immer Rolf Schüler. (Fußballfans wissen, wen ich hier paraphrasiert habe. Die Quellenabgabe mache ich, damit mir dieser Turnierbericht nicht von Vroniplag aberkannt wird.) Kann jemand Rolf auf dem Weg zum Meistertitel 2020 stoppen? Ich denke nicht. Wir anderen werden uns mit dem Kampf um Platz 2 begnügen müssen!
Wie es zu Rolfs Sieg kam, schildere ich weiter unten in diesem Bericht. Doch zunächst ein Wort der Entschuldigung: Dieses Mal hat meine Kamera fast alle Bilder verwackelt. Irgendetwas war falsch eingestellt. Eigentlich gehören alle Fotos in den Papierkorb, aber so gibt es im Bericht wenigstens ein paar Farbtupfer.
Und nun zum Turnierbeginn, der wie immer mit den Begrüßungen begann. Neue waren dieses Mal nicht dabei, aber einige Weitgereiste:
Badri Tsuleiskiri aus Odessa hat auf dem Rückweg aus Zypern in Berlin Zwischenstation gemacht, um wieder ein Mal an unserem Berliner Turnier teilzunehmen.
Badri Tsuleiskiri (li), Frank Petrikat
Bill Pope aus London gefällt unser Berliner Turnier ebenfalls; sogar so gut, dass er für seine Berlinbesuche regelmäßig ein Wochenende auswählt, an dem unser Turnier stattfindet.
Auch Dezsö Török aus Budapest kommt öfter nach Berlin, auch er legt seine Besuche auf ein Turnierwochende.
Maik Kerner ist immer in Berlin, spielt aber bei ausreichend gutem Wetter lieber Boule. Im Winter ist dann öfter Backgammon dran. Dieses Mal hat er sich den Startplatz abgeholt, den er bei einem Satellitenturnier gewonnen hat.
Dietmar Weill hat es bei seiner ersten Teilnahme so gut gefallen, dass er gleich wiedergekommen ist, nun aber in der Mastersklasse startete, wo er auch hingehört.
Dietmar Weill (re), Thorsten Miesel
Euch allen ein herzliches Willkommen der Berliner Backgammon Community!
Nach Bekanntgabe der Paarungen der ersten Runde konnte es dann mit den Spielen losgehen. Vier Matches mussten in der Vorrunde gespielt werden, und gleich vier Spieler standen am Ende ohne Niederlage da: Andreas Kohlschmidt, Karen Kazariants, Badri Tsuleiskiri und Dankwart Plattner.
So blieben noch vier Plätze in der Hauptrunde übrig, die an die vier Dreisiegspieler mit den schwersten Gegnern vergeben wurden: Christian Setzpfandt, Thomas Krüger, Andi Walther und Rolf Schüler. Denkbar knapp war die Entscheidung zwischen Rolf und Jutta Lange, die ebenfalls drei Vorrundensiege vorzeigen konnte (bravo, Jutta!), aber 0,35 Blixpunkte hinter Rolf auf Platz 9 lag.
Familienduell in Match 4 der Vorrunde: Jutta zieht gegen Jürgen Lange. Es wird ihr dritter Sieg werden. Andi Walther und Ralf kiebitzen
Alle anderen außer den Beginners und denjenigen, die keinen Sieg hatten (wir bewahren Stillschweigen, weisen aber darauf hin, dass alle Ergebnisse hier stehen: https://berlin-backgammon.org/2019/11/17/runde-fuer-runde-verlauf-des-berliner-novemberturniers-2019/), durften in der Second Chance weiterspielen.
Frank von Willert (li), Kalle Baatz. Frank seufzt schon im ersten Match, heute wird ihm nichts gelingen
In der Hauptrunde, die kurz nach 19:00 beginnen konnte, machte Rolf sich gleich wieder ans Werk und schickte Badri Tsuleiskiri in die Second Chance. Damit stand er im Halbfinale gegen Dankwart Plattner, den er ebenfalls besiegen konnte, und zog ins Finale ein.
Badri Tsuleiskiri (li), Rolf Schüler
In der anderen Tableauhälfte schickte Christian Setzpfandt zunächst Andi Walter in die Second Chance und ließ danach auch Andreas Kohlschmidt im Halbfinale keine Chance. Damit war er Rolfs Finalgegner.
Finale: Rolf Schüler (li), Christian Setzpfandt
Das Finalmatch auf neun Punkte war lange ausgeglichen. Beim Stand von 5-5 doppelte Rolf, und Christian musste passen. Im darauffolgenden Spiel doppelte er, als die ersten Gammons am Horizont auftauchten, um gegebenfalls mit einem Gammon den Match- und Turniersieg zu erringen. Rolf nahm an, konnte das Spiel wenden und gewann selber Gammon. Match-, Final- und Turniersieger ist damit wieder Rolf! Gratulation Euch beiden zum guten Turnierergebnis, um das Euch 30 andere beneiden!
Andreas Kohlschmidt (re), Dankwart Plattner
Im Match um Platz 3 setzte sich Andreas Kohlschmidt in einem langen und spannenden Match gegen Dankwart Plattner durch. Gratulation auch Euch beiden (Euch beneiden nur 28 andere)!
In der Second Chance konnte sich im Viertelfinale nur einer der vier, die aus der Hauptrunde relegiert wurden, durchsetzen: Badri Tsuleiskiri. Er schaffte es bis ins Halbfinale, dann war auch für ihn Schluss, denn er musste Ralf Sudbrak ins Finale einziehen lassen. In der anderen Tableauhälfte konnte Thorsten Miesel, der einen langen weiten Weg hinter sich hatte, weil er mit nur einem Vorrundensieg bereits in der ersten Runde hatte antreten müssen, nacheinander Karen Kazariants (der die Vorrunde mit vier Siegen absolviert hatte, bravo, Karen!) und Faruk Kocaer besiegen und ebenfalls ins Finale einziehen.
Thorsten Miesel (li), Faruk Kocaer
Im Finalmatch auf sieben Punkte ging ihm gegen Ralf aber die Puste aus, und so wurde Ralf Sieger der Second Chance! Glückwunsch Euch beiden zum guten Ergebnis!
Finale der Second Chance: Ralf Sudbrak (li), Thorsten Miesel
Den Ladie’s Prize musste ich dieses Mal teilen: Jutta Lange und Sabine Brinkmann sind die Preisträgerinnen.
Die beiden Satelliten haben Karen Kazariants und Igor K gewonnen. Glückwunsch!
Wer in der Novemberrangliste (https://berlin-backgammon.org/berliner-meisterschaft-2019-20/) führt, muss ich nach Rolfs Raketenstart in die Saison nicht sagen. Mehr als 100 Punkte pro Turnier hat das Stupor Berolini eingesackt – we rest in awe und zögen den Hut, wenn wir noch einen tragen würden! Auch dass er mehr als 125 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Ralf Sudbrak hat, muss ich nicht extra erwähnen (tue es aber, wie ihr lest). Danach wird es etwas enger, und Platz 3 (Vitali Olchanski) und Platz 10 (Karen Kazariants) trennen nur gut 70 Punkte. Da ist bis zum Saisonende noch eine Menge drin beim Kampf um Platz 2 und 3 und beim Kampf um die Plätze, die zu einer kostenlosen Teilnahme an der Ausschüttung der Jahrespools berechtigen!
Dezsö Török (li) und Yonas Lamnabhi, hinten: Jutta Lange und Paul Schlegel, dazu Edelkiebitz Ban
Das nächste Mal treffen wir uns alle wieder beim letzten Turnier des Jahres 2019, das bereits am 7. Dezember stattfindet, wie immer im en passant, Schönhauser Allee 58 (U2 Eberswalder Str.), 10437 Berlin, Tel. 0177–7383899, wo wir alle Rolf jagen (oder doch wie bisher hinterhecheln?) werden und Sven uns wie immer gut versorgen wird. Bis dann!
Dankwart
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Finalrunde
1. Rolf Schüler
2. Christian Setzpfandt
3. Andreas Kohlschmidt
4. Dankwart Plattner
Second Chance
1. Ralf Sudbrak
2. Thorsten Miesel
Punktsieger des Spieltags
1. Rolf Schüler (98)
2. Andreas Kohlschmidt (93)
3. Dankwart Plattner (83)
Lady’s Prize
Jutta Lange und Sabine Brinkmann
Rookie’s Prize
Turnier ohne Rookies
Satellit 1
Karen Kazariants
Satellit 2
Igor Kaplanski
Beginners
1. Heike Münch
2. Oscar Deggau