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Turnierregeln

03 Turnierregeln

Turnierregeln für die

Backgammonturniere von Berlin Backgammon

Inhalt:
-> Präambel
-> Allgemeines
-> Notation des Matchverlaufs
-> Würfeln
-> Ausführen des Zuges
-> Schlagen eines Steins
-> Fehlerhaftes Ziehen
-> Beenden des Zuges
-> Spiele mit Backgammonuhr
-> Zu langsames Spielen (bei Spielen ohne Uhr)
-> Fehlerhafte Startaufstellung
-> Verdopplungen
-> Wert der Spiele
-> Matchpunktezahl
-> Verhalten in Streitfällen
-> Pausen
-> Pünktlichkeit
-> Benehmen
-> Zuschauer
-> Abschluss

Präambel

Die folgenden Turnierregeln gelten für alle Matches, die ab dem 1.1.2014 gespielt werden und Teil der Turniere von Berlin Backgammon sind.

Die folgenden Turnierregeln der Backgammon-Turnierserien von Berlin Backgammon können und sollen nicht alle möglichen Situationen regeln, die während eines Turniers auftreten können. Wie Spielregeln dienen sie dazu, Streitfälle zu verhindern, nicht, diese herbeizuführen.

Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Durchführung des Turniers ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich kollegial und sportlich verhalten und an anerkannte Grundsätze ethischen Verhaltens halten. Von den Teilnehmern wird erwartet, ihre Matches im Geiste der Fairness auszutragen und andere Spieler nicht willkürlich in Konflikte zu verwickeln oder diese zu provozieren, zu beschimpfen oder zu beleidigen. Verstöße werden je nach Schwere geahndet.

Kommt es dennoch zu Streitfällen, die durch die Turnierregeln nicht abgedeckt sind, gelten die Regeln der World Backgammon Association, soweit sie auf den Streitfall und auf die besonderen Umstände bei Turnieren von Berlin Backgammon anwendbar sind.

Diese können jedoch nicht alle Situationen klären, die während eines Turniers auftreten können. Die hier aufgeführten Regeln nehmen der Turnierleitung nicht die Freiheit des Urteils und hindern sie nicht, eine Lösung für einen Disput zu finden, die zuallererst dem Sportsgeist und der Fairness verpflichtet ist und den Besonderheiten des jeweiligen Falles Rechnung trägt.

Zum Zweck der Konfliktlösung in Streitfällen wird des weiteren ein Ad-hoc-Turnierkomitee gebildet. Dieses besteht aus erfahrenen und anerkannten Spielern. Es kann die Turnierleitung bei Entscheidungen beraten oder auf Bitte der Turnierleitug oder auf Antrag eines beteiligten Spielers Entscheidungen treffen, wenn ein Spieler der Turnierleitung in einen Konflikt involviert ist. Vor jedem Monatsturnier von Berlin Backgammon werden drei Mitglieder dieses Gremiuns bestimmt, die bei diesem Turnier auf Antrag ad hoc Entscheidungen treffen können. Entscheidungen der Turnierleitung bzw. des Turnierkommitees sind endgültig.

Ist in den Turnierregeln eine Lücke oder etwas nicht eindeutig formuliert, so entscheidet die Turnierleitung, ggf. zusammen mit dem Turnierkomitee, wie in solch einem Fall weiter zu verfahren ist.

Bestimmte Grundregeln, wie Backgammon zu spielen ist (z.B. die Startaufstellung, der Eröffnungszug oder das Abtragen der Steine), werden hier nicht wiedergegeben, da diese als allgemein bekannt vorausgesetzt werden.

Sie sind beispielsweise hier zu finden.

Allgemeines

  • Räumlichkeiten
    • Alle Matches sind in den zum Spiellokal gehörenden Räumlichkeiten auszutragen, wenn die Turnierleitung nicht ausdrücklich andere Möglichkeiten gestattet.
    • In den Turnierräumen wird nicht geraucht, wenn nicht beide Spieler einverstanden sind, in einem Raucherbereich oder im Freien zu spielen.
  •  Durchführung von Matches und des Turniers
  • Das Equipment (Backgammonboard, Würfel, Backgammonuhren) wird in der Regel von den Spielern gestellt. Dabei wird vorausgesetzt, dass sich dieses in ordnungsgemäßem und benutzbarem Zustand befindet.Die Ligaleitung kann mitgebrachte Backgammon Boards vom Spielbetrieb ausschließen, wenn die Größe der Checker (Spielsteine mindestens 4,5 cm, wenn das Board ausgelost werden soll) oder der Zustand nicht den gängigen Gegebenheiten entspricht.
  • Sitze, das verwendete Equipment, die Spielrichtung und die Farbe der Spielsteine werden vor Beginn des Matches durch Verabredung festgelegt. Können sich zwei Spieler in diesen Punkten nicht einigen, werden sie ausgewürfelt. Farbe der Steine und Spielrichtung werden daraufhin während des ganzen Matches beibehalten.
  • Um Spielern mit Behinderungen und vergleichbaren Beeinträchtigungen die Teilnahme am Turnier zu ermöglichen bzw. vorhandene Nachteile auszugleichen, behält sich die Turnierleitung vor, in begründeten Einzelfällen Ausnahmen von einzelnen Regeln zuzulassen, die die technische Durchführung des Turniers betreffen.
  • Es steht jedem Spieler frei, den Gegner darum zu bitten, nicht zum Spiel gehörende Gegenstände von der Tischoberfläche zu entfernen.
  • Turniermatches sind vorrangig vor anderen (nicht zum Turnier gehörigen) Matches zu spielen, es sei denn, die Turnierleitung legt etwas anderes fest.
  • Sobald ein Match in Gang ist, dürfen schriftliche Aufzeichnungen nur im Zusammenhang mit dem Punktestand gemacht werden.
  • Mechanische und elektronische Hilfsmittel jeglicher Art sind während des Matches verboten.
  • Sobald ein Match in Gang ist, ist es untersagt, schriftliches Material über Backgammon (Wahrscheinlichkeitstabellen etc.) mitzuführen bzw. zu verwenden.
  • Die Verwendung von unerlaubten Hilfsmitteln kann den sofortigen Ausschluss vom Turnier zur Folge haben.
  • Matchmitschriften und das hierfür erforderliche Equipment sind grundsätzlich gestattet. Sie erfordern jedoch das Einverständnis der Turnierleitung. Erhebt der Gegner schwerwiegende Einwände, so ist die Turnierleitung gehalten, diesen Rechnung zu tragen. Finalspiele werden in der Regel durch die Turnierleitung mitgeschrieben und die Mitschriften veröffentlicht.
  • Fehlverhalten
  • Kommt es wiederholt dazu, dass sich Spieler bewusst fehlverhalten, willkürlich Konflikte provozieren, andere Spieler provozieren, beschimpfen oder beleidigen, oder gegen die Turnierregeln verstoßen, wird die Turnierleitung je nach Schwere des Fehlverhaltens mindestens eine Verwarnung aussprechen. In eklatanten Fällen und im Wiederholungsfall kann eine Matchdisqualifikation, ein Turnierausschluss oder eine Turniersperre ausgesprochen werden.
  • Verlässt ein Spieler mehrfach verfrüht ein Turnier, können ihm sämtliche in der Saison erzielten Ranglistenpunkte aberkannt werden. Weiterhin kann der betreffende Spieler mit einem Spielverbot belegt werden.
  • Absprachen zwischen Spielern, die dazu geeignet sind, die Turnier- oder Ranglistenwertung zu manipulieren, sind unzulässig und werden je nach Schwere bestraft (Streichung der erzielten Ranglistenpunkte, Disqualifikation für das betroffene Turnier, Turniersperre).
  • Spieler, die von einem laufenden Turnier ausgeschlossen wurden, haben keinen Anspruch auf Rückzahlung des Startgeldes.

Notation des Matchverlaufs

  • Der Punktestand eines Matches ist von mindestens einem Spieler schriftlich zu notieren. Die Turnierleitung stellt hierfür Matchkarten zur Verfügung.
  • Es ist im Zweifelsfall zu empfehlen, dass beide Spieler den Matchverlauf notieren. Denn bei Streitigkeiten, die die Spielergebnisse betrifft, kann, wird gegen den Spieler entschieden, der die Ergebnisse nicht mitnotiert hat, sofern es keine gegenteilige Anhaltspunkte (wie Zeugen) gibt.
  • Ist ein Match beendet, so ist mindestens eine der beiden geführten Matchkarten der Turnierleitung zu übergeben. Matches, für die keine Turnierkarte abgegeben worden ist, laufen Gefahr, nicht gewertet zu werden.

Würfeln

  • Steht ein Spieler einem Closed Board gegenüber, wenn sich mindestens einer seiner Spielsteine auf der Bar befindet, so muss dieser Spieler nicht würfeln. In jedem anderen Fall hat er regelkonform zu würfeln.
  • Die Spieler dürfen die Würfel vor Beginn jedes einzelnen Spiels austauschen.
  • Sobald ein Spiel in Gang ist, dürfen die Würfel nicht mehr ausgewechselt werden.
  • Sofern vorhanden, muss mit Präzisionswürfeln gewürfelt werden. Es besteht jedoch kein Anspruch auf Präzisionswürfel.
  • Die Turnierleitung behält sich vor, zu jedem Zeitpunkt während des Matches ohne vorherige Ankündigung die Würfel auszutauschen.
  • Es darf erst dann gewürfelt werden, wenn der Gegner seinen Zug beendet hat. Sollte ein Spieler würfeln, bevor er an der Reihe ist, muss er auf Verlangen seines Gegners den Wurf wiederholen.
  • Berührt ein Spieler beim Würfeln einen oder beide Würfel, bevor diese zur Ruhe gekommen sind, kann der Gegner bestimmen, dass der Wurf wiederholt werden muss.
  • Die Spieler müssen auf der rechten Seite des Boards würfeln.
  • Es darf nur mit Würfelbechern gewürfelt werden. Es ist unzulässig, aus der Hand zu würfeln.
  • Beide Würfel müssen vor dem Wurf im Würfelbecher heftig geschüttelt werden. Der Würfelbecher muss sichtbar sein, wenn der Wurf erfolgt. Beide Würfel müssen den Würfelbecher zur gleichen Zeit verlassen, ohne dass Hand oder Finger die Würfel berühren.
  • Die Würfel müssen sichtbar über das Board rollen. Es ist unzulässig, die Würfel mit dem Würfelbecher “hinzulegen”.
  • Beide Würfel müssen flach auf der Boardfläche liegen bleiben. Sollten einer oder beide Würfel “brennen” (nicht flach auf dem Brett liegen), muss nochmals neu gewürfelt werden. Ist ein Spieler der Meinung, dass seine Würfel brennen, so muss er das Einverständnis seines Gegner einholen, bevor er neu würfelt.
  • Es ist unzulässig, die Würfel wieder aufzunehmen und noch einmal zu würfeln, wenn ein Würfel in zulässiger Position zum Stehen gekommen ist und der andere sich noch bewegt.
  • Die Würfelbecher beider Spieler haben zwischen den Würfen auf dem Tisch zu bleiben. Zu keinem Zeitpunkt darf sich der Becher unterhalb des Tisches befinden.
  • Gleiches gilt für die Würfel.
  • Das absichtliche Wegwerfen der Würfel ist unzulässig und kann mit einem Strafpunkt belegt werden.

Ausführen des Zuges

  • Um das Ziehen übersichtlich zu gestalten und Streitfälle zu vermeiden, darf der Zug nur mit einer Hand ausgeführt werden. Wenn die Würfel zur Beendigung des Zuges vom Board genommen werden, so muss dies ebenfalls mit der gleichen Hand geschehen.
  • Solange die Würfel nicht vom Board genommen wurden, dürfen Züge wieder rückgängig gemacht werden.
  • Beim Ausprobieren von Zügen, dürfen nicht mehr Augen gezogen werden, als gewürfelt worden sind.
  • Beim Ausprobieren ist unbedingt darauf zu achten, dass jederzeit die Ausgangsposition wiederhergestellt werden kann.
  • Gegnerische Steine dürfen (außer wenn diese geschlagen werden) nicht berührt oder verschoben werden.
  • Falls es im Rahmen der Spielregeln möglich ist, müssen die Augenzahlen beider Würfel gespielt werden. Es steht dem Spieler frei, welche Zahl er zuerst spielt. Falls nur eine Zahl gespielt werden kann, ist die höhere Zahl zu ziehen.
  • Kann die höhere Zahl nur gezogen werden, wenn mit einem Stein zuerst die niedrigere Zahl gezogen wird, so ist dieser Stein entsprechend zu ziehen.
  • Wenn während eines Spieles ein Stein eines Spielers außerhalb des Boards aufgefunden wird, steht es dem gegnerischen Spieler zu, entweder den Stein seines Gegners auf die Bar zu setzen oder seinen Gegner zu zwingen, mit 14 Steinen weiterzuspielen. Der Spieler mit 14 Steinen kann weiterhin ein Gammon oder Backgammon verlieren.

Schlagen eines Steins

  • Beabsichtigt ein Spieler, einen Stein zu schlagen, muss er diesen aufheben und auf die Bar setzen. Es genügt nicht, nur auf den Stein zu klopfen oder durch eine Handbewegung die Absicht zu schlagen anzudeuten.
  • Jeder im Laufe des Spieles geschlagene Stein muss auf die Bar gesetzt werden.
  • Es ist unzulässig, einen oder mehrere Steine in der Hand zu halten.

Fehlerhaftes Ziehen

  • Fehlerhaftes Ziehen ist unzulässig und muss korrigiert werden. Wiederholte fehlerhafte Züge können von der Spielleitung mit Strafpunkt(en) bestraft werden.
  • Nur die Turnierleitung und die beiden Spieler dürfen auf einen fehlerhaften Zug hinweisen. Wird mit Uhr gespielt, ist diese zeitgleich mit der Reklamation anzuhalten.
  • Wird nach einem fehlerhaften Zug gültig gewürfelt, erlangt der fehlerhafte Zug Gültigkeit, es sei denn, dass dadurch Grundsätze des Fair play verletzt würden.
  • Wird ein fehlerhafter Zug korrigiert, so ist wie folgt zu verfahren: Beim Spiel ohne Uhr ist der fehlerhafte Zug komplett rückgängig zu machen. Anschließend ist ein regelkonformer Zug auszuführen. Beim Spiel mit Uhr ist die angehaltene Uhr auf der Seite des Spielers, der fehlerhaft gezogen hat, in Gang zu setzen. Dieser muß nun warten, bis seine Bedenkzeit abgelaufen ist. Danach ist wie beim Spiel ohne Uhr zu verfahren.
  • Bemerkt ein Zuschauer einen fehlerhaften Zug, so darf er keinesfalls intervenieren. Bei Verstoß gegen diesen Grundsatz kann der Zuschauer, sofern er Turnier-Teilnehmer ist, vom Turnier ausgeschlossen werden.

Beenden des Zuges

  • Ein Spieler hat seinen Zug vollendet, wenn er – beim Spiel mit Backgammonuhr – die Uhr drückt oder beim Spiel ohne Uhr einen oder beide Würfel von der Boardfläche hebt. Dafür genügt es, dass mindestens ein Würfel das Board nicht mehr berührt.
  • Das vorsichtige Verschieben der Würfel ist gestattet, falls deren Position auf dem Board ein Ziehen der Steine erschwert. Dabei ist darauf zu achten, dass die Würfel nicht vom Spielbrett abgehoben und nicht verdreht werden.
  • Das verdeckte Verschieben beider Würfel gilt als Aufheben.

Spiele mit Backgammonuhr

Zweck des Einsatzes der Backgammonuhr ist nicht, seinem Gegener Fallen zu stellen und das Match abseits des Boards zu gewinnen, sondern Match und Turnier in akzeptablem Tempo voranzubringen. Die ethischen Grundsätze des Spiels mit Uhr, wie sie bei der USBGF gelten und auf der website Digital Clock Ethics nicht abschließend aufgeführt sind, gelten auch in Berlin.

  • Bei der Berliner Meisterschaft und den Berliner Jahreszeiten werden grundsätzlich Backgammonuhren eingesetzt. Dabei steht jedem Spieler für das Match ein bestimmtes Zeitkontingent zur Verfügung, das sich nach der Matchlänge und der Turnierphase richtet. Genaues regelt die jeweilige Turnierausschreibung.
  • Falls die Turnierleitung – wenn nicht grundsätzlich mit Uhr gespielt wird – den Einsatz der Backgammonuhr für ein bereits laufendes Spiel verfügt, wird das Zeitkontingent für jeden Spieler um die Hälfte der Minutenzahl pro Matchpunkt für jeden bereits erzielten Punkt gekürzt (Beispiel bei 2 Minuten pro Matchpunkt: wird die Backgammonuhr bei einem Match auf 11 Siegpunkte beim Stand von 9:3 eingesetzt, steht jedem Spieler für den Rest der Partie ein Zeitkontingent von 22-2/2*12)=10 Minuten zur Verfügung. Bei 2 1/2 Minuten pro Matchpunkt: 27,5-2,5/2*12=11,5 Restminuten)
  • Spiele mit Backgammonuhr werden mit nur einem Würfelpaar gespielt, das von beiden Spielern benutzt wird. Nach dem Eröffnungswurf wird die Backgammonuhr von demjenigen Spieler gestartet, der die niedrigere Zahl gewürfelt hat. Im Anschluss daran macht der Spieler, der die höhere Zahl gewürfelt hat, seinen Eröffnungszug.
  • Ein Zug wird beendet, indem der Spieler die Backgammon-Uhr betätigt. Die Würfel verbleiben dabei auf dem Board. Durch Betätigen der Uhr wechselt automatisch die Anrechnung der verstreichenden Zeit vom eigenen Zeitkontingent auf das des Gegners. Die Backgammon-Uhr muss auch dann zum Abschluss eines Zuges betätigt werden, wenn dem Gegner keine Möglichkeiten für einen Zug zur Verfügung stehen (z.B. bei geschlossenem Homeboard). Erst nach dem Betätigen der Backgammon-Uhr darf der gegnerische Spieler die Würfel vom Board nehmen, um zu würfeln und seinen Zug durchzuführen.
  • Zum Anbieten einer Verdopplung legt ein Spieler den Verdopplungswürfel mit der entsprechenden Seite auf das Board, sagt ‘Ich doppele’ (bzw. Vergleichbares) und betätigt anschließend die Backgammonuhr. Falls sich der Gegner zur Annahme der Verdopplung entschließt, legt er zunächst den Verdopplungswürfel auf seine Seite des Boards, sagt ‘Take’ (bzw. Vergleichbares) und betätigt erst danach die Backgammonuhr. Die besonderen Regeln zur Verdoppelung gelten. Siehe den Abschnitt Verdopplungen.
  • Die Backgammon-Uhr wird während eines Matches angehalten:
    • wenn eine Partie regulär beendet ist oder um vor dem Wurf eine Partie aufzugeben bzw. um die Steine nach dem Ende eines Spieles für das nächste Spiel wieder aufzustellen oder eine den Regeln entsprechende Pause einzulegen,
    • um nach einem ungültigen Wurf erneut zu würfeln oder um vom Tisch heruntergefallene Würfel wieder aufzuheben. Vor der Wiederholung des Wurfs ist die Uhr wieder in Gang zu setzen,
    • um einen Zug durchzuführen, falls der Gegner nach Abschluss des vorherigen Zuges irrtümlicherweise die Würfel vom Board genommen hat,
    • um einen nicht legalen Zug des Gegners zu reklamieren,
    • um die Turnierleitung zur Entscheidung in einem Streitfall heranzuziehen.
  • Der Spieler, der nicht am Zug ist, darf die Würfel nicht berühren, bis sein Gegner die Backgammonuhr zur Beendigung des Zuges betätigt hat. Nimmt ein Spieler die Würfel trotzdem auf, obwohl er nicht am Zug ist, so darf er bei seinem nächsten Zug erst nach Ablauf seiner Grundbedenkzeit würfeln. Würfelt er, obwohl der Gegner seinen Zug noch nicht beendet hat, so muss er den Wurf wiederholen.
  • Falls das Zeitkontingent eines Spielers vor der Beendigung seines Zuges abgelaufen ist, verliert er das Match. Dies gilt jedoch nicht, wenn
    • die Uhr in einer Stellung abläuft, in der er nicht mehr verlieren kann (gin position).
    • sein Gegner ihn nicht rechtzeitig auf seinen Zeitmangel aufmerksam gemacht hat. In diesem Fall kann der Spieler, dessen Uhr abgelaufen ist, im Rahmen einer Einzelfallentscheidung ein kleines Zeitkontingent erhalten, das ihm ermöglicht, das Match fortzuführen. Es gibt jedoch keinen Anspruch darauf; die Turnierleitung ist gehalten, die Umstände des Falles umfassend zu berücksichtigen.
    • die oben aufgeführten ethischen Grundsätze oder andere Regeln der Fairness verletzt worden sind.
  • Sieg oder Niederlage durch Ablauf der Uhr erlangen erst Gültigkeit, wenn die Turnierleitung sich überzeugt hat, dass das Ergebnis fair und im Einklang mit den oben erwähnten Grundsätzen zustande gekommen ist, und den Ablauf des Zeitkontingents bestätigt. Zu diesem Zweck ist das Board unverändert zu lassen und die Turnierleitung zu verständigen.
  • Verstöße gegen die Regeln zum Spiel mit Backgammon Uhr können mit Strafpunkten oder Matchverlust belegt werden.
  • Verweigert ein Teilnehmer den Einsatz der Backgammon-Uhr, so kann er vom Turnier ausgeschlossen werden.

Zu langsames Spielen (bei Spielen ohne Uhr)

  • Zu langsames Spielen gefährdet den Ablauf des Turniers. Aus diesem Grund ist die Turnierleitung berechtigt, Strafpunkte zu vergeben.
  • Die Strafpunkte werden sofort zum Punktestand des Gegners hinzugezählt und nicht vom Punktestand des übertretenden Spielers abgezogen. Erreicht dieser Spieler dadurch die für den Matchgewinn notwendige Punktzahl, ist das Match sofort beendet.
  • Wenn ein Spieler der Meinung ist, dass sein Gegner zu langsam spielt, kann er einen Protest bei der Turnierleitung einbringen. Die Turnierleitung wird dann darüber befinden, ob für das Match verbleibende Match eine Backgammon-Uhr eingesetzt wird.
  • Die Turnierleitung kann zu Beginn oder während eines Matches verfügen, dass mit einer Backgammonuhr gespielt wird. Ein Anspruch auf den Einsatz einer Backgammonuhr seitens der Spieler besteht nicht.
  • Die Spielleitung legt vor Beginn eines jeden Spieltages einen Zeitplan aus. Wird von der Spielleitung festgestellt, dass ein / mehrere Spiel(e) nicht im Zeitplan sind, gilt diese Partie als verzögert und erhält automatisch eine Verwarnung. Die Verwarnung ergeht an beide Spieler
  • Verwarnte Matches werden ab dem nächsten Spiel zwingend mit Backgammon Uhr weitergespielt.
  • Unabhängig von verwarnten Spielen kann die Turnierleitung zu Beginn oder während eines Matches verfügen, dass mit einer Backgammonuhr gespielt wird. Ein Anspruch auf den Einsatz einer Backgammonuhr seitens der Spieler besteht nicht.

Fehlerhafte Startaufstellung

  • Ein Fehler in der Startaufstellung muss sofort korrigiert werden, wenn dies bemerkt wird.
  • Bereits gezogene Steine verbleiben dabei auf ihrer Position.
  • Die Turnierleitung kann jedoch entscheiden, dass das Spiel neu begonnen werden muss.
  • Die Aufstellung bleibt wie sie ist, nachdem jeder Spieler zweimal gewürfelt hat.

Verdopplungen

  • Wurde in einem Spiel noch nicht gedoppelt, so sind beide Spieler zum Doppeln berechtigt.
  • Wurde in einem Spiel bereits gedoppelt, so ist immer nur der Spieler zum Doppeln berechtigt, der zuletzt das Doppel akzeptiert hat.
  • Die nachstehend definierte Crawford-Regel findet bei allen Matches Anwendung:
  • Wenn ein Spieler den Matchpunkt (z.B. 12 Punkte in einem 13-Punkte-Match) erreicht hat, darf im ersten Spiel, das folgt (aber nur in diesem), nicht gedoppelt werden.
  • Beavern ist nicht zulässig.
  • Automatische Verdopplungen (beispielsweise durch Päsche beim Eröffnungswurf) kommen nicht zur Anwendung.
  • Beide Spieler haben darauf zu achten, dass sich der Verdopplungswürfel zu Beginn jedes Spieles in der Mitte des Boards befindet.
  • Ein Spieler, der doppelt, hat deutlich zu sagen: “Ich doppele” (bzw. Vergleichbares). Der Verdopplungswürfel muss (mit der entsprechenden Fläche nach oben zeigend) in die Mitte des Boards gelegt werden. Ist eine Uhr im Einsatz, wird die Aktion mit dem Drücken der Uhr abgeschlossen. Mit dem Würfeln ist zu warten, bis der Gegner ausdrücklich angenommen hat.
  • Es darf nur nach Abschluss des gegnerischen Zuges und vor dem eigenen Wurf gedoppelt werden. Nach einem ungültigen Wurf ist es nicht mehr möglich zu doppeln. Die Regeln für fehlerhaftes Ziehen gelten nicht.
  • Es ist nicht zulässig, durch Berühren des Würfels die mögliche Reaktion des Gegners auf ein Verdoppelungsangebot zu testen. Um Zweifelsfälle zu vermeiden, können anders als beim Ziehen der Steine schon das Anheben oder das Berühren des Verdoppelungswürfels, sogar schon die gezielte Handbewegung zum Verdoppelungswürfel, oder der Ausspruch „Ich dopple“ oder ähnliches ohne Legen des Verdoppelungswürfels als Verdoppelungsangebot gewertet werden, das nicht zurückgenommen werden kann und durch Betätigen der Uhr – sofern mit Uhr gespielt wird – abgeschlossen werden muss. Das gleiche gilt, wenn ein Spieler gedoppelt hat, bevor der Gegner seinen Zug abgeschlossen hat.
  • Ein Spieler, der beschließt, den Doppler anzunehmen, hat deutlich zu sagen: “Ich nehme an” oder “Take” (bzw. Vergleichbares).
  • Sobald ein Spieler den Verdopplungswürfel ausdrücklich angenommen hat, gilt das Spiel als verdoppelt.
  • Der Spieler, der den Verdopplungswürfel angenommen hat, muss den Verdopplungswürfel in der korrekten Position in den linken oder rechten Außenrand des Boards auf der ihm zugewandten Boardseite legen und beim Spielen mit Uhr die Uhr zu betätigen .
  • Beide Spieler haben darauf zu achten, dass sich der Verdopplungswürfel nach einer Verdopplung auf dem richtigen Platz und in der richtigen Position befindet.
  • Ein Spieler, der beschließt, den Doppler abzulehnen, hat deutlich zu sagen: “Ich lehne ab” oder “Pass” (bzw. Vergleichbares).
  • Im Falle einer Meinungsverschiedenheit bezüglich der Position des Verdopplungswürfels gilt die tatsächliche Lage und Position des Verdopplungswürfels. Befindet sich der Verdoppelungswürfel in der Mitte des Boards, so hat er den Wert 1, unabhängig davon, welche Zahl auf der nach oben weisenden Seite zu sehen ist.

Wert der Spiele

  • Ein einfacher Sieg wird mit einem Punkt gewertet, ein Gammon mit zwei Punkten, ein Backgammon mit drei Punkten.
  • Wird ein Spiel dadurch beendet, dass ein Spieler gedoppelt wird und die Verdopplung ablehnt, so wird dieses Spiel mit dem Wert gewertet, den der Dopplerwürfel hatte, bevor der ablehnende Spieler gedoppelt wurde. (Z. B. wird bei einem Doppel auf 4 das Spiel bei einem Pass mit 2 Punkten gewertet).

Matchpunktezahl

  • Gammons und Backgammons gelten in allen Matches des Turniers.
  • Die “Jacoby-Regel” kommt nicht zur Anwendung.
  • Wird ein Spiel dadurch beendet, dass ein Spieler zuerst alle Steine abgetragen hat, so wird der Wert des Spiels mit dem Wert der aktuellen Position des Dopplerwürfels multipliziert. (Wurde nicht gedoppelt, so hat der Verdopplungswürfel den Wert 1).
  • Alle Matches werden bis zur festgesetzten Punktezahl gespielt. Die Spieler sind dazu angehalten, sich vor Matchbeginn bei der Turnierleitung über die festgesetzte Punktezahl zu informieren. Die Spieler sind nicht berechtigt, sich untereinander auf eine andere Punktezahl zu einigen.
  • Falls ein Match bis zu einer unkorrekten Punktezahl gespielt wurde, trifft die Turnierleitung eine entsprechende Entscheidung. (Sind beide Spieler von einer falschen Punktezahl ausgegangen, so steht der Spieler als Gewinner fest, der zuerst diese unkorrekte Punktezahl erreicht hat).
  • Stellt die Turnierleitung während eines Match fest, dass dieses auf eine andere als die festgesetzte Punktezahl gespielt wird, so kann die Turnierleitung mit sofortiger Wirkung die für dieses Match gültige Punktezahl korrigieren.
  • Sollte ein Spieler aus Versehen ein Match aufgeben, obwohl sein Gegner die erforderliche Punkteanzahl noch nicht erreicht hat, so wird diese Aufgabe als gültig betrachtet, sobald der Name des Gewinners auf der Turnierliste eingetragen ist.
  • Wurde ein Match auf eine andere als die festgesetzte Punktezahl gespielt, so werden bei einer niedrigeren Punktezahl nur diese Punkte für die Rangliste gewertet; wurde auf eine höhere Punktezahl als die festgesetzte gespielt, so wird nur die von der Turnierleitung für dieses Match festgesetzte Punktezahl für die Rangliste gewertet.

Verhalten in Streitfällen

  • Im Konfliktfall sind Steine und Würfel und alles, was zum Spiel gehört, unberührt zu lassen.
  • Die Turnierleitung ist heranzuziehen, und ggf. die anwesenden Mitglieder des Turnierkomitees. Der Turnierleitung steht es frei, andere sachverständige Personen beratend oder mitentscheidend zu einer Entscheidungsfindung hinzuzuziehen. Dies können auch nicht betroffene Turnierteilnehmer sein. Wenn einer der am Streitfall beteiligten Spieler der Turnierleitung angehört, kann er keine Entscheidung über den Streitfall treffen, an dem er beteiligt ist.
  • Sie werden sich bemühen, eine faire und angemessene Lösung zu finden. Grundlage der Entscheidungsfindung sind die Turnierregeln und die internationalen Regeln für Backgammon und Backgammonturniere. Die Entscheidung der Turnierleitung ist in einem Streitfall endgültig.

Pausen

  • Während eines längeren Matches und zwischen zwei Matches stehen jedem Spieler Pausen zu. Genaues regelt die jeweilige Turnierausschreibung. Laufende Partien können nicht durch eine Pause unterbrochen werden.

Pünktlichkeit

  • Die Spieler haben pünktlich zu den Matches zu erscheinen.
  • Jeder Spieler ist selbst dafür verantwortlich, rechtzeitig zu erscheinen. So hat er z. B. selbst zu überprüfen, ob irgendwelche Änderungen am Turnierzeitplan vorgenommen wurden.
  • Zuspätkommen oder Verstöße gegen die Pausenregelungen können mit Strafpunkten belegt werden. Dabei gilt für den ersten Strafpunkt, dass er einige Minuten nach der Zeit, für die der Matchbeginn festgelegt war, vergeben wird, und zwar:
    • zu Beginn des Turniers, nach der Abendessenspause und am zweiten Turniertag: 10 Minuten,
    • zu Beginn aller anderen Matches: 5 Minuten,
    • nach Pausen während eines Matches: 1 Minute.
  • Danach wird alle 5 Minuten ein weiterer Strafpunkt vergeben.
  • Sobald einem Spieler mehr als die Hälfte der zum Gewinn benötigten Punkte gutgeschrieben worden sind (z.B. 5 Punkte in einem 9-Punkte-Match), wird dieser zum Gewinner des Matches erklärt.
  • Das Vergeben von Strafpunkten bedarf keiner Ankündigung durch die Turnierleitung.
  • Ein Match hat zu beginnen, wenn beide Spieler das jeweils vorangehende Match beendet haben und die ihnen zustehende Pausenzeit abgelaufen ist.
  • Die Matches der zu Turnierbeginn ausgelosten Runden müssen in der vorgegebenen Reihenfolge ausgetragen werden. Überspringt ein Teilnehmer das Match einer Runde, wird es für den überspringenden Spieler als Niederlage gewertet und für seinen Gegner als Sieg. Das Match kann nicht nachgeholt werden, es sei denn, dies ist ohne jede Verzögerung des Turniers möglich. In diesem Fall kann der tatsächliche Ausgang gewertet werden.
  • Jeder Spieler, der sich vorübergehend aus dem Spiellokal entfernen will (z. B. weil er auf seinen nächsten Gegner warten muss), vereinbart in seinem eigenen Interesse mit der Turnierleitung einen Zeitpunkt, an dem er spätestens wieder im Spiellokal sein muss und das nächste Match beginnen kann. Ist er zum vereinbarten Zeitpunkt nicht wieder anwesend, so gilt er als verspätet und kann ggf. Strafpunkte erhalten.

Benehmen

  • Berlin Backgammon duldet schlechtes Benehmen nicht. Spieler, die sich unsportlich, unhöflich oder unzivilisiert benehmen, ziehen je nach Schwere der Verfehlung folgende Sanktionen auf sich: Ermahnung, Streichung der am Turniertag erzielten Ranglistenpunkte, erhöhtes Startgeld beim nächsten Turnier, Turnierdisqualifikation oder Turniersperre. Gleichzeitig verlieren sie die Punkte für die Rangliste und Geldpreise, Pokale etc. Ihr Startgeld wird nicht zurück erstattet. Diese Sanktionen können auch nachträglich ausgesprochen werden, falls die Verfehlung erst nach dem Turnier bekannt wird.

Zuschauer

  • Während der Austragung eines Matches haben die Zuschauer absolutes Stillschweigen zu bewahren.
  • Zuschauer sind nicht berechtigt, Spieler auf unrichtige Züge aufmerksam zu machen oder Kommentare bezüglich des Spiels abzugeben. Sie haben sich still zu verhalten.
  • Zuschauer dürfen auch keine nonverbalen Hinweise (Mimik, Gestik) in Bezug auf das Spielgeschehen geben.
  • Jedem Spieler steht das Recht zu, Zuschauer ohne Angabe von Gründen zum Verlassen des Spieltisches aufzufordern.
  • Die Turnierleitung kann verfügen, dass ein bestimmter Zuschauer, mehrere Zuschauer oder alle Zuschauer einem bestimmten Match fernzubleiben haben.
  • Die Turniersprachen sind Deutsch und Englisch. Bei der Austragung eines Matches sind Unterhaltungen zwischen Spielern und Zuschauer oder unter den Zuschauern nur in diesen Sprachen gestattet.

Abschluss

  • Diese Turnierregeln sind für alle verbindlich, die als Spieler oder Zuschauer an Turnieren der Backgammon-Turnierserien Berliner Meisterschaft oder Berliner Jahreszeiten teilnehmen.
  • Verstöße eines Spielers gegen diese Regeln oder das turnierübliche Verhalten können nach Entscheidung der Turnierleitung je nach Schwere eine Verwarnung, den Turnierausschluss, eine Turniersperre des Spielers oder andere geeignete Sanktionen zur Folge haben.

Die vollständigen Turnierausschreibungen der Berliner Meisterschaft, der Berliner Amateurmeisterschaft, der Berliner Jahreszeiten und der Berliner Backgammon SuperLiga können durch Klick eingesehen werden.

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